Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:01
Schuppenflechte ist eine Hauterkrankung. Seit Tausenden von Jahren machen Menschen einen großen Bogen um Betroffene mit Hauterkrankungen. Sie haben Angst sich anzustecken. Ist das bei Schuppenflechte gerechtfertigt? Ist Schuppenflechte ansteckend? Dieser Frage wollen wir heute nachgehen.
Was löst Schuppenflechte aus?
Vor der grundlegenden Frage, ob Schuppenflechte ansteckend ist, erklären wir, wie die Krankheit entsteht. Schuppenflechte ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die sich auf der Haut und im Körper durch Entzündungen manifestiert.
Auf der Haut kommt neben der charakteristischen Rötung noch Schuppenbildung dazu. Betroffene Stellen, Größe der Entzündungsherde und Ausmaß der Ausschläge sind individuell.
Aus bisher nicht eindeutig geklärten Gründen (Schuppenflechte Ursachen) bilden Immunzellen Autoantikörper gegen Keratinozyten (Hautzellen). Diese wandern in obere Hautschichten ein, greifen Hautzellen an und lösen eine massive Entzündung aus. Dies aktiviert in den Hautzellen einen biochemischen Signalweg (JAK-STAT3), der zu einer Hyperproliferation (übermäßiges Wachstum) der Hautzellen führt.
Üblicherweise hat eine Hautzelle eine Überlebensdauer von 28 Tagen, bis aus ihr eine Hornzelle und später eine „Schuppenzelle“ wird. Bei Schuppenflechte ist diese Überlebensdauer auf sieben bis acht Tage reduziert, weswegen es zu einem massiven Absterben und entsprechender Schuppenbildung kommt.
So kommen die charakteristischen Hautsymptome bei Schuppenflechte zustande, sowohl die Rötung und Entzündung als auch die Schuppenbildung. Mit dieser wichtigen Grundlage klären wir die Frage, ob Schuppenflechte ansteckend ist.
Ist Schuppenflechte ansteckend?
Viele weitverbreitete Hauterkrankungen sind ansteckend. Viele davon sind seit Anbeginn der Zeit bekannt und gefürchtet: Krätze, Lepra und Virusinfektionen sind nur einige davon. Genau wie Neurodermitis ist Schuppenflechte eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, Schuppenflechte ist sogar eine Autoimmunerkrankung.
Da Sie nun wissen, dass Autoimmunerkrankungen ihre Ursache im körpereigenen Immunsystem haben, können Sie die Frage nun beantworten:
[su_note note_color=“#31C447″ text_color=“#ffffff“ radius=“11″]Nein, Schuppenflechte ist nicht ansteckend.[/su_note]
Egal wie die Krankheit auf andere wirkt und wie überraschend die Antwort: Sie ist nicht ansteckend! Die Ursachen der Krankheit liegen im Immunsystem des Betroffenen, diese sind nicht übertragbar. Der Kontakt mit Betroffenen der Schuppenflechte kann bedenkenlos erfolgen.
Aus diesem Grund unterliegen Betroffene der Schuppenflechte einer unnötigen sozialen Stigmatisierung, sowohl im Alltag, auf der Arbeit, als auch in der Freizeit (im Schwimmbad). Teilweise wird Betroffenen der Zugang zu öffentlichen Badeanstalten verwehrt. Dies ändert sich hoffentlich mit der Aufklärung über die Erkrankung. Mitmenschen haben nichts zu befürchten, wenn Betroffene der Schuppenflechte (und auch Neurodermitis) im selben Schwimmbecken baden wie sie.
Was kann gegen Schuppenflechte unternommen werden?
In unserem Übersichtsartikel über Schuppenflechte sowie in weiteren Kurzbeiträgen erfahren Sie alles Wichtige über Schuppenflechte.
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Fazit – keine Ansteckungsgefahr bei Schuppenflechte
Autoimmunerkrankungen sind nicht ansteckend. Da Schuppenflechte eine systemische Autoimmunerkrankung ist, ist sie nicht ansteckend. Schuppen auf der Kopfhaut sind es schließlich auch nicht.
Schuppenflechte ist je nach Ausmaß nicht immer schön anzusehen, der Kontakt mit Betroffenen ist trotz allem nicht gefährlich oder ansteckend.
Die mit der Krankheit erfolgende Stigmatisierung der Betroffenen in der Gesellschaft ist unnötig und sollte möglichst unterbunden werden.
[su_spoiler title=“Quellenverzeichnis“]
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