Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:01
Erfahren Sie im Folgenden mehr über die Ursachen von Husten und Hausmittel gegen Husten. Beim Husten handelt es sich um ein Symptom, welches bei vielen Erkrankungen vorkommt und unterschiedlichste Ursachen haben kann. Wenn Sie husten müssen, erzeugen Ihre Atemwege eine stoßartige, durch Reflexe verursachte Expiration. Diese wird durch einen Reiz in der Trachea (Luftröhre), den Bronchien oder den Lungen ausgelöst und durch die Atemmuskulatur eingeleitet.
Mit Hausmitteln gegen Husten angehen?
Gegen Husten sind einige Kräuter gewachsen: Denn neben der Behandlung eines Hustens mit Medikamenten bietet sich immer auch an, Hausmittel gegen Husten zu verwenden und so auf die Heilkräfte aus Mutter Natur zu vertrauen.
Doch zunächst sollten wir beim Husten bleiben: Husten kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden:
Produktiver Husten
So bezeichnet man Husten, der mit einem Auswurf von Bronchialschleim einhergeht und zum Ziel hat, die Atemwege zu „reinigen“.
Reizhusten
Der Reizhusten oder auch trockener Husten geht ohne Auswurf einher, z. B. in der Frühphase einer Erkältung.
Was sind die Ursachen für Husten?
Aspiration
Eine nicht pathologische Ursache ist die Aspiration (Aufnahme) eines Fremdkörpers. Atmen Sie etwas ein, wie z. B. Staub, Lebensmittel oder Flüssigkeit, reagiert Ihr Körper mit einer natürlichen Abwehr. In den meisten Fällen wird der Fremdkörper oder die Flüssigkeit wieder ausgestoßen. Pathologisch kann es werden, wenn die Belastung dauerhaft ist.
Infektionen
Bei einer Ansteckung mit Bakterien, Viren oder (deutlich seltener) Pilzen kommt es in den Atemwegen zu entzündlichen Prozessen, die für den Husten verantwortlich sind. Die Atemwege sind gereizt und belastet, wodurch eine Abwehrreaktion beginnt. Der produzierte Schleim und ggf. Eiter wird durch den Husten aus dem Körper ausgeschieden, bei Verletzungen der Atemwege wird ebenso Blut abtransportiert. Das Symptom klingt ab, wenn die Infektion überwunden ist.
Dauerbelastungen
Durch ständige Reizung der Atemwege durch das Rauchen, berufsbedingte Umwelteinflüsse oder intensive, reizende Gerüche kann ebenso Husten hervorgerufen werden. Hier besteht die Gefahr, dass der Husten chronisch werden und die Regeneration mehrere Jahre dauern kann.
Allergien
Bei einer allergischen Reaktion werden die Schleimhäute massiv gereizt und schwellen an, ebenso kann es zu leichten oder schweren Entzündungen der Atemwege kommen. Besonders betroffen sind Patienten, die gegen Stoffe in der Atemluft allergisch sind z. B. Gräser, Pollen oder Tierhaare.
Lungenerkrankungen
Die meisten Erkrankungen der Lunge verursachen Husten, dazu gehören z. B. karzinogene Erkrankungen, Mukoviszidose, COPD, Pneumothorax oder Keuchhusten. Die meisten dieser Indikationen verursachen chronischen Husten (= Dauer von länger als 8 Wochen).
Schilddrüsenentzündung
Die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis kann Husten als ein unspezifisches Symptom aufweisen. Die Autoimmunerkrankung kann beispielweise einen Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung im Zwischenraum des Brustfells) verursachen sowie Asthma und Bronchitis begünstigen.
Weitere Ursachen
Husten kann auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, z. B. durch eine Linksherzinsuffizienz. Dieser Husten zeichnet sich dadurch aus, dass die Behandlung nicht anschlägt und die Diagnostik sich sehr kompliziert gestaltet.
Nebenwirkung der Medikamente
Medikamente, wie z. B: ACE-Hemmer, können Husten auslösen.
Wie wird Husten behandelt?
Um Husten zu bekämpfen kann die Ursache oder das Symptom behandelt werden. Je nach Ursache sind die Behandlungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich, bei einer bakteriellen Infektion kann z. B. ein Antibiotikum eingesetzt werden, bei einer allergischen Reaktion ein Antihistamin. Bei Reizungen und Belastungen wie Zigarettenrauch genügt es häufig schon, den Tabakkonsum für eine längere Zeit einzustellen, damit die Lunge sich regenerieren kann.
Symptomatische Behandlung erfolgt medikamentös. Dazu gehören zwei generelle Gruppen:
- Medikamente, die das Abhusten erleichtern sollen (Hustenlöser)
- Medikamente, die den Husten stillen (Hustenstiller)
Beide Arten der Präparate können Sie rezeptfrei erwerben, wobei es auch rezeptpflichtige, stärkere Medikamente gibt. Nehmen Sie beide Präparate nicht gleichzeitig ein, da sie sich gegenseitig blockieren und teils zu Wechselwirkungen führen können.
Hustenlöser sollten nur tagsüber eingenommen werden, damit der abgelöste Bronchialschleim aus den Atemwegen ausgeschieden werden kann. Hustenstiller hingegen sollte zu Nacht eingenommen werden, um eine ruhige Nacht zu ermöglichen.
Bekannte Hustenlöser sind z. B. ACC, Mukosolvan oder Bronchicum. Viele Hustenlöser sind auf pflanzlicher Basis, wie z. B. der Hustensaft Prospan, der aus Efeu-Extrakt hergestellt wird.
Hustenblocker können ebenfalls natürlich oder synthetisch sein. Dazu gehört z. B. Lidocain.
Neben den pharmazeutischen Lösungen bietet sich eine große Palette verschiedenster natürlicher Mittel an, die in den meisten Fällen frei von Nebenwirkungen sind und zur Therapie von Husten eingesetzt werden können.
Natürliche Hausmittel gegen Husten: Das können Sie gegen Husten unternehmen
Wasser
Viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen ist der natürlichste Hustenlöser. Das Wasser unterstützt den Körper bei Entgiftungsprozessen, befeuchtet die Schleimhäute und hilft dabei, den Hustenreiz im Rachen zu lindern. Wasser, Tee und Aufgüsse oder stark verdünnte Säfte sind beim Husten eine positive unterstützende Maßnahme.
Honig
Bienenhonig verfügt über eine starke antibiotische Wirkung und wirkt hustenlindernd. Deswegen wird er in vielen Kombinationen bei einer Behandlung von Husten verwendet. Der stärkste Honig in dieser Hinsicht ist Manuka-Honig.
Milch mit Honig
Die Milch hat vor allem beim Reizhusten eine lindernde Wirkung. Warme Milch bildet einen Schleim im Rachenraum, was Schmerzen reduziert und die Reizungen beruhigt. Unterstützt mit Honig verwenden viele Menschen das Hausmittel zum Einschlafen.
Ingwertee
Ingwer hat eine abschwellende, durchblutungsfördernde Eigenschaft, was zur Schleimlösung führt und das Abhusten erleichtert. Ebenso hat Ingwer entzündungshemmende Eigenschaften, was zu einer allgemeinen schnelleren Genesung beitragen soll. Auch Ingwertee kann mit Honig eingenommen werden.
Zwiebelsaft
Zwiebeln haben eine antibiotische und antiseptische Wirkung, sind schleimlösend, immunstärkend und beinhalten ätherische Öle. Zwiebelsaft kann einfach zubereitet werden, indem Sie eine Zwiebel in kleine Würfel schneiden, einen Löffel Honig hinzufügen und in einem Glas verschlossen eine Weile ruhen lassen. Der Honig löst den Saft aus der Zwiebel, welcher dann als ein Hustensaft verwendet werden kann.
N-Acetyl-Cystein (NAC)
NAC entsteht durch die Verbindung von Cystein mit einer Acetylgruppe und ist eine Aminosäure, die für die Bildung des Antioxidans Glutathion benötigt wird. Das Mittel wird zudem als ein Sekretlöser eingesetzt, da es schleimlösend wirkt. Darüberhinaus ist es eine klassische Mangel-Aminosäure und beinhaltet noch viele andere positive und gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Heilkräuter und Pflanzen
Verschiedenste Kräuter, die Sie z. B. als Tee einnehmen können, wirken sich positiv auf den Husten aus. Dazu gehören Thymian, Spitzwegerich, Salbei, Kamille, Süßholz, Weidenrinde, Lindenblüten, Holunderblüten, Fenchel oder Pfefferminze. Gemischte Kräutertees unterstützen den Genesungsprozess.
Ätherische Öle und Menthol
Eine hustenlindernde und abschwellende Wirkung haben ätherische Öle, z. B. das Eukalyptus-Öl. Diese können Sie auf ein Taschentuch tröpfeln und im Raum oder neben das Bett platzieren oder auf die Brust reiben.
Achtung! Manche ätherischen Öle sind reizend bei einem längeren Hautkontakt.
Inhalieren
Mit dem Inhalieren werden die Atemwege befeuchtet, Schleim kann besser gelöst werden und die Schleimhäute sind weniger gereizt. Je nach Zusätzen wirkt die Inhalation abschwellend und erleichtert das Atmen. Ätherische Öle sind für eine Inhalation eine gute Wahl, ebenso können Sie Kamillentee zum Inhalieren verwenden. Ganz unkompliziert können Sie auch Salzsole verwenden, dadurch wird das Lösen und Abhusten des Bronchialschleims gefördert.
Fazit – Hausmittel gegen Husten
Husten ist ein Reflex des Körpers, um Fremdpartikel aus den Atemwegen mit Wucht zu entfernen. Hinter chronischem Husten steckt womöglich eine Allergie gegen Luft- und Nahrungsbestandteile oder eine Infektion der Atemwege.
Neben der Behandlung mit Medikamenten gibt es zudem wertvolle und seit Jahrtausenden erprobte Hausmittel gegen Husten. Diese haben den Vorteil, keine Nebenwirkungen aufzuweisen, und erzielen darüberhinaus im gesamten Körper gesundheitsfördernde Eigenschaften.
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