Zuletzt aktualisiert am 29. September 2020 um 23:08
Autoimmunerkrankungen sind ein seltsames Phänomen, an dem mittlerweile schätzungsweise zehn bis 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden. Aber was sind Autoimmunerkrankungen? Warum sind mittlerweile so viele Menschen davon betroffen? Und was passiert bei einer Autoimmunerkrankung im Körper?
[su_box title=“Autoimmunerkrankungen – Kurze Zusammenfassung“]
- Autoimmunerkrankungen sind chronisch-entzündliche Erkrankungen, bei denen Immunzellen fehlgeleitet werden und körpereigene Zellen angreifen.
- Je nach betroffenem Gewebe manifestieren sich Autoimmunerkrankungen auf verschiedene Weise im Körper.
- Schätzungsweise zehn bis 15 Millionen Menschen sind in Deutschland betroffen, Hashimoto Thyreoiditis ist die häufigste Autoimmunerkrankung.
- Ohne Therapie oder eine Umstellung der Lebensführung ist nicht mit einer Besserung zu rechnen, ohne Behandlung bestehen die Erkrankungen im Regelfall lebenslang.
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Was sind Autoimmunerkrankungen?
Wir werden Ihnen definieren, was eine Autoimmunerkrankung ist und was im Körper passiert. Dabei werden ein paar Fachbegriffe fallen. Diese werden wir im Laufe der nächsten Zeilen ausführlicher erklären.
Eine Autoimmunerkrankung ist eine chronische Fehlregulation des Immunsystems. Immunzellen greifen fälschlicherweise körpereigene, gesunde Zellen an. Das betroffene Gewebe wird massiv beschädigt und teilweise ganz zerstört.
Das ist eine Autoimmunerkrankung. Nun werden wir ein wenig zurückrudern und Ihnen den ganzen Prozess anschaulicher erklären.
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Was macht das Immunsystem?
Das Immunsystem ist Ihr körpereigenes Einsatzkommando gegen Feinde. In der Natur herrscht ein ständiger Kampf – fressen und gefressen werden. Dabei können Sie im übertragenen Sinne nicht nur vom Säbelzahntiger gefressen werden, sondern auch von kleinen Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Schimmelpilze), Giftstoffen und Parasiten (beispielsweise Bandwürmer).
Sobald ein Feind oder Fremdpartikel in Ihren Körper eindringt oder einzudringen droht, wird das Immunsystem alarmiert. Im Laufe eines Immunprozesses wird der Feind ausgemacht, bekämpft, vernichtet und sogenannte Gedächtniszellen merken sich die Signatur des Feindes, um für eine zukünftige Invasion noch besser vorbereitet zu sein.
Verschiedene Immunzellen haben verschiedene Aufgaben, damit dieser Prozess perfekt abläuft.
Welche Zellen gibt es im Immunsystem? Ein Überblick
Alle Immunzellen gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie haben sicher gehört, dass es im Blut verschiedenste Blutzellen gibt. Das sind vereinfacht gesagt die roten Blutkörperchen (Erythrozyten, für den Sauerstofftransport), die Blutplättchen (Thrombozyten, für die Blutgerinnung bei einer Verletzung) und die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten (die Immunabwehr).
Weiße Blutkörperchen lassen sich auch rein optisch klar von den anderen Blutzellen unterscheiden.
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Leukozyten gibt es viele verschiedene Arten, alle haben einzigartige Aufgaben. Wichtig für Sie ist, dass Leukozyten die Immunabwehr regeln. Wenn Sie gerne detaillierter darüber wissen möchten, folgt jetzt eine Erklärung. (Wenn Sie es nicht im Detail wissen möchten, springen Sie bitte direkt zum nächsten Kapitel)
Es gibt das angeborene Immunsystem und das erworbene Immunsystem:
Das angeborene Immunsystem ist immer da, von Geburt an und nicht sehr wandelbar. Das sind Ihre Berserker-Zellen. Die Fresszellen. Sie haben vielleicht schon von Makrophagen, Monozyten, Dendritenzellen und Granulozyten gehört. Sie alle erkennen Fremdstoffe oder Eindringlinge, beschießen sie mit giftigen Chemikalien und fressen sie.
Das erworbene Immunsystem ist wandelbar, nicht so schnell wie das angeborene Immunsystem, aber unglaublich wichtig für das Überleben der Menschheit. Denn Mikroorganismen (Viren und Bakterien im Besonderen) sind ständig im Wandel und versuchen ständig neue Mechanismen zu entwickeln, um unseren Körper zu infizieren und zu zerstören. Das erworbene Immunsystem muss sich schnell an diese neuen Erreger anpassen, da das angeborene Immunsystem das nicht kann.
Es gibt Zellen, die Antikörper produzieren und solche, die Antikörper erkennen.
Was sind Antikörper?
Immunzellen erkennen einen Feind an Zellmembran-Bestandteilen wie Fettsäuren (angeborenes Immunsystem) oder bestimmten Proteinen (erworbenes Immunsystem).
Ein Virus hat zum Beispiel ein ganz bestimmtes Protein auf seiner Oberfläche. Dieses Protein ist für diesen Virus einzigartig. Das erworbene Immunsystem produziert gegen dieses Protein dann Antikörper.
Antikörper sind Abwehrproteine des Immunsystems, die spezifisch an ein bestimmtes Protein von einem bestimmten Erreger binden. Allein die Bildung und der Aufbau von Antikörpern ist ein Wunder für sich, da mit ihnen theoretisch 100 Millionen verschiedene Fremdstoffe/Krankheitserreger erkannt werden können.
Wie läuft die Bildung von Antikörpern ab?
Eine Fresszelle erkennt ein Fremdpartikel, tötet und frisst es. Sie verdaut den Feind nur teilweise, denn spezifische Oberflächenproteine des Feindes werden sogleich auf die Oberfläche der Fresszelle geschafft und im sogenannten MHC-Proteinkomplex anderen Immunzellen gezeigt.
Die B-Zellen (Eselsbrücke: B für antibody, englisch Antikörper) erkennen dieses Oberflächenprotein auf der Fresszelle und produzieren Antikörper gegen ihn. So steht das angeborene mit dem erworbenen Immunsystem im steten Kontakt.
Mit der Hilfe der Antikörpern kann sich das Immunsystem ständig an neue Herausforderungen anpassen.
Aber was ist jetzt die Verbindung zu Autoimmunkrankheiten? Dabei spielen die Autoantikörper eine Rolle.
[su_spoiler title=“Exkurs Biochemie: T-Zell-Rezeptoren“]
Die Feind-Erkennung im Immunsystem läuft nicht nur über Antikörper ab. Denn die T-Zellen, eine große Klasse Lymphozyten, erkennen Feinde über Rezeptoren, die sie in ihrer Membran haben: T-Zell-Rezeptoren (TCR).
TCR sind Antikörpern recht ähnlich, aber sind eben keine echten Antikörper.
Eine nicht entwickelte, also eine naive T-Zelle trägt TCR auf ihrer Außenmembran und wartet darauf, dass eine Fresszelle oder B-Zelle ein Antigen im MHC trägt, an das der TCR bindet. Dann entwickelt sich je nach Bindung und Antigen in eine T-Helferzelle oder eine T-Killerzelle (zytotoxische T-Zelle).
Das erklären wir Ihnen, weil es sein kann, dass im MHC versehentlich ein körpereigenes Antigen (oder durch molekulare Mimikry ein ähnliches Antigen) präsentiert wird. Dann entwickelt sich die naive T-Zelle zu einer zytotoxischen T-Zelle und kann auch auf diesem Wege – durch Auto-T-Zell-Rezeptoren – eine Autoimmunerkrankung starten.
Der Fehler steckt nicht in der T-Zelle, sondern in der Präsentation eines falschen Antigens im MHC. Diese Auto-TCR sind streng genommen auch Auto-Antikörper. Das wollten wir Ihnen gerne erklären – denn die Entstehung einer Autoimmunerkrankung geschieht im Wesentlichen durch Auto-Antikörper und Auto-TCR gleichermaßen.
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Was sind AAK? Auto-Antikörper einfach erklärt
Bei Autoimmunerkrankungen besteht das Problem, dass das Immunsystem nicht nur gegen körperfremde Partikel und Eindringlinge vorgeht, sondern körpereigene Zellen aufgrund verschiedener Ursachen als Feind erkennt. Immunzellen erkennen beispielsweise ein Oberflächenprotein auf Schilddrüsenzellen als Feind an. Die Schilddrüse wird dann der Feind.
Um diesen „Feind“ zu bekämpfen, produzieren die B-Zellen Antikörper gegen ihn. Das sind die Auto-Antikörper: Antikörper, die gegen körpereigene Zellen gerichtet sind. So nimmt das Unheil seinen Lauf.
Die Auto-Antikörper der B-Zellen binden an die Zellen der Schilddrüse, Fresszellen erkennen sie, attackieren und beschädigen die Schilddrüse. Hashimoto Thyreoiditis oder Morbus Basedow ist entstanden. Die Auto-Antikörper spielen eine zentrale Rolle.
Wie es zur Bildung von Auto-Antikörpern kommt und welche Faktoren dies begünstigen, wird in einem anderen Beitrag (Autoimmunerkrankungen Ursachen) behandelt. Aber nun wissen Sie, was eine Autoimmunerkrankung im Detail ist und wie sie in etwa abläuft.
[su_spoiler title=“Exkurs: Welche Rolle spielen T-Zellen?„]
B-Zellen und Fresszellen hatten wir bereits. Im Immunsystem nicht minder wichtig sind jedoch die T-Zellen. Welche Rolle haben Sie?
T-Zellen (mit Ausnahme der zytotoxischen T-Zellen) sind die Koordinatoren im Immunsystem. Sie können andere Immunzellen aktivieren oder deaktivieren. Sie können andere Immunzellen herbeirufen oder wegschicken und sie können selbst aktiv werden.
– Zytotoxische T-Zellen sind darauf spezialisiert, von Viren oder bestimmten Bakterien befallene menschliche Zellen zu attackieren. Sie schütten chemische Substanzen aus (Zytokine), die dafür sorgen, dass infizierte Zellen den programmierten Zelltod (Apoptose) sterben. Bei Autoimmunerkrankungen spielen T-Zellen eine zentrale Rolle, da der Autoimmunprozess häufig von ihnen ausgeht.
– Regulatorische T-Zellen unterdrücken eine Immunreaktion, sobald der Feind besiegt ist und es gilt, die Immunzellen wieder abzuschalten. Sie unterdrücken die Aktivierung von T-Zellen, welche fälschlicherweise körpereigene, gesunde Zellen angreifen. Sie sind also wichtig beim Verständnis von Autoimmunerkrankungen.
– T-Helferzellen sind eine entscheidende, treibende Kraft im Immunsystem. Es gibt T-Helferzellen, die den Feind mit Giftstoffen und freien Radikalen beschießen (TH1, TH17) und ihn bekämpfen. Es gibt T-Zellen, die Fresszellen anlocken, das Signal zur Produktion von Antikörpern (TH2) aussenden und die Immunreaktion auch wieder unterdrücken können.
Die einen verstärken die Immunreaktion und kämpfen selbst mit (Th1, Th17), die anderen unterdrücken eine Immunreaktion (Treg, Th2). Hier ist das Gleichgewicht das A & O15,17,19. Durch Lebensführung und Ernährung beeinflussen Sie dieses Gleichgewicht. Das ist eines der zentralen Aussagen auf dem Autoimmunportal.
Ihr Immunsystem ist im steten Wandel und muss streng geregelt werden. Alle Immunzellen haben ihre festen Aufgaben und Feinde, auf die sie programmiert werden.
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[su_spoiler title=“Exkurs: Welche Rollen spielen dendritische Zellen?„]
Dendritische Zellen sind im Immunsystem die Vermittler.
Sie gehören zu den Fresszellen und präsentieren dann im MHC-Komplex Überreste gefressener Fremdpartikel, sind darin jedoch sehr viel effizienter als andere Fresszellen. Sie können T-Zellen aktivieren und so das Immungleichgewicht bestimmen.
Ihnen kommt jedoch auch bei der Selbsttoleranz eine wichtige Aufgabe zuteil, was immens wichtig ist, um Autoimmunerkrankungen vorzubeugen. Sie sammeln permanent Material von sowohl toten als auch lebendigen, körpereigenen Zellen und bestimmen, was körpereigen und körperfremd ist. Bei Autoimmunerkrankungen, denen chronische Entzündungen7,11,14 vorausgehen, scheinen sie diese Fähigkeit eingebüßt zu haben.
Dendritische Zellen stecken, was die Forschung betrifft, noch in den Kinderschuhen.
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[su_spoiler title=“Exkurs: Was sind Granulozyten?„]
Eine weitere Unterkategorie von weißen Blutkörperchen, die durch ihre Granula im Zellinneren (deswegen Granulozyten) charakterisiert werden. Granulozyten sind wandelnde Chemiewaffen; sie erkennen einen Feind und bekämpfen ihn, indem sie die Granula auf den Feind schießen. Je nachdem, um welchen Feind es sich handelt und mit was geschossen wird, unterscheiden wir zwischen neutrophilen, eosinophilen und basophilen Granulozyten.[/su_spoiler]
Abbildung. Ein Granulozyt unter dem Mikroskop. Deutlich sind die rot gefärbten Granula zu erkennen, bereit, auf einen Feind geschossen zu werden. © unifr.ch
Zusammengefasst – Der Autoimmunprozess
Lassen Sie uns den Autoimmunprozess zusammenfassen:
- Aus verschiedenen Gründen bilden B-Zellen Auto-Antikörper, die gegen körpereigene Zellen gerichtet sind. Oder es kommt zur Bildung auto-reaktiver T-Zellen.
- Die Auto-Antikörper binden an diese körpereigenen Zellen und alarmieren Fresszellen und zytotoxische T-Zellen.
- Die Fresszellen und zytotoxischen T-Zellen sorgen für eine massive lokale Entzündung im Gewebe, attackieren und beschädigen das jeweilige Organ.
- Das betroffene Organ nimmt massiven Schaden und kann seine Funktion nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr ausführen.
- Wird nichts unternommen, nimmt das Organ weiter Schaden, bis es nicht mehr funktionsfähig ist. Spätestens dann wird der Autoimmunprozess lebensgefährlich und kann sich auch auf andere Organe ausweiten.
Nun haben Sie bereits eine Menge über Autoimmunerkrankungen erfahren. Sie sollten wissen, dass dieser Prozess sehr unnatürlich ist. Bei Naturvölkern, die natürlich leben, ist er praktisch unbekannt ist. Autoimmunerkrankungen sind ein Phänomen der westlichen Gesellschaft2,3,8,9 und mittlerweile so verbreitet, dass das Medizinsystem keine anderen Auswege kennt, als die Symptome zu unterdrücken. Aber wie sind die Symptome bei Autoimmunerkrankungen?
Autoimmunerkrankung Früherkennung – Symptome
Theoretisch kann gegen jedes Gewebe im Körper eine Autoimmunerkrankung entstehen. Das ist auch der Grund, warum mittlerweile circa 140 verschiedene Autoimmunerkrankungen bekannt sind. Die Symptome sind vielschichtig, können sich auf das betroffene Organ beschränken (zum Beispiel auf die Haut) und systemisch wirken (im ganzen Körper).
Wenn das passiert, sind die Symptome recht allgemein. Sie können die Symptome erkennen oder zumindest eingrenzen. Wenn Sie oder ein Ihnen nahestehender Mensch öfter an solchen Symptomen leidet, sollten Sie hellhörig werden:
- Gewichtsverlust, ohne Änderung der Ernährung oder des Sportpensums
- Wiederkehrende Fieberschübe
- Chronische Müdigkeit
- Wiederkehrende Infekte
- Haarausfall, auch schon in jungen Jahren
- Schlafprobleme
- Konzentrationsstörungen den ganzen Tag
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen und abnehmende Muskelkraft
- wiederkehrende Übelkeit
- Wiederkehrende Kopfschmerzen
- Darmprobleme und Leaky Gut Syndrom 5,12
- Abwechselnd Hitzewallungen und Frösteln, auch außerhalb der Wechseljahre
Das sind die häufigsten Symptome, hinter denen sich eine Autoimmunerkrankung verstecken kann. Wie gesagt, treten diese (und mehrere dieser) Symptome öfter bei Ihnen oder anderen Menschen auf, sollten Sie hellhörig werden und die Symptome auf ein bestimmtes Organ reduzieren.
Sie können ein Symptomtagebuch führen und sich an einen gut ausgebildeten Arzt (Internist, Endokrinologen, Funktionellen Mediziner) wenden.
Wir sagten bereits, theoretisch kann jedes Gewebe im Körper eine Autoimmunerkrankung entwickeln, in speziellen Fällen sogar mehrere Gewebe gleichzeitig. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick über häufige Autoimmunerkrankungen geben, damit Sie sich unter dem Begriff ein paar bekannte Manifestationen vorstellen können.
Autoimmunkrankheiten im Überblick
Es sind aktuell über 140 Autoimmunerkrankungen bekannt. Theoretisch kann in jedem Gewebe im Körper eine Autoimmunerkrankung entstehen – sehr wahrscheinlich ist das auch der Fall. Noch ist nicht jede autoimmun bedingte Krankheit bekannt. Oftmals werden sogar bekannte Krankheitsbilder erst nach langer Forschung als autoimmun bestätigt (zum Beispiel das Chronische Erschöpfungssyndrom).
Im Folgenden sind einige betroffene Gewebe aufgelistet und in diesem Gewebe bekannte Autoimmunerkrankungen.
Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse
Hier sind die zwei bekannteren Autoimmunerkrankungen Hashimoto Thyreoiditis und Morbus Basedow zu nennen. Beide Krankheiten könnten nicht verschiedener sein.
Während es bei Hashimoto Thyreoiditis zu einer chronischen Schilddrüsenunterfunktion kommt, liegt bei Morbus Basedow (benannt nach dem Entdecker Dr. Basedow) eine Schilddrüsenüberfunktion vor.
Autoimmunerkrankungen der Haut
Die Haut entzündet sich rasch, wenn ihr essentielle Nährstoffe und Antioxidantien ausgehen. Dass bei einer überlasteten Leber und einem entzündeten Darm ein höheres Bedürfnis, über die Haut zu entgiften, besteht, verschlimmert alles.
Folgende Autoimmunerkrankungen der Haut sind bekannt und gut beschrieben:
- Psoriasis (Schuppenflechte)
- Sklerodermie
- Vitiligo
- Neurodermitis (nicht immer autoimmune Reaktionen, offiziell eine allergisch bedingte chronisch-entzündliche Hauterkrankung)
- Bullöses Pemphigoid
- Dermatitis herpetiformis Duhring
- Epidermolysis bullosa acquisita
- Lichen sclerosus
- Lineare IgA-Dermatose
- Pemphigus foliaceus
- Pemphigus seborrhoicus
- Pemphigus vulgaris
- Purpura Schönlein-Henoch
Systemische Autoimmunerkrankungen mit deutlicher Manifestierung auf der Haut:
- Lupus Erythematodes (auch systemisch)
- Mikroskopische Polyangiitis (auch systemisch)
Autoimmunerkrankungen des Darms und des Magens
Der Magen-Darm-Trakt ist jeden Tag mit Reizstoffen, Toxinen und Krankheitserregern konfrontiert. Da verwundert es nicht, dass auch hier Autoimmunerkrankungen entstehen können.
Bekannte Autoimmunerkrankungen des Magen-Darm-Trakts:
- Autoimmungastritis
- Morbus Crohn
- Zöliakie
- Colitis Ulcerosa
- Autoimmunenteropathie
- Dermatitis
- Pupura Schönlein-Henoch (neben Haut stärkste Manifestierung im Darm)
- Primäre Achalasie
Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS)
Auch im ZNS kommt es zu Autoimmunreaktionen. Multiple Sklerose ist die bekannteste Erkrankung, aber es gibt noch mehr.
Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems im Überblick:
- Multiple Sklerose
- CIPD (chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie)
- Guillain-Barré-Syndrom
- Stiff-Man-Syndrom
- Narkolepsie
- Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalopathie
- Chronic fatigue syndrome (chronisches Erschöpfungssyndrom)
- PANDAS (englisch Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorders Associated with Streptococcal Infections)
Autoimmunerkrankungen der Bindegewebe und Blutgefäße (Rheumatische Erkrankungen & Kollagenosen)
Zu dieser Gruppe von Autoimmunerkrankungen gehören Autoimmunerkrankungen, die Blutgefäße, Bindegewebe, Knochen, Knorpel und Gelenke befallen. Auch bekannt als systemische Autoimmunerkrankungen, da sie überall im Körper wirken können.
Rheumatische Autoimmunerkrankungen und Kollagenosen im Überblick:
- Rheumatoide Arthritis
- Lupus Erythematodes
- Sjögren-Syndrom
- Antiphospholipid-Syndrom (Das ist die richtige Behandlung beim Antiphospholipid-Syndrom!)
- Sklerodermie
- Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
- Polychondritis
- Rheumatisches Fieber („Streptokokkenrheumatismus“)
- SAPHO-Syndrom
- IgA-Vaskulitis
- Raynaud-Syndrom
- Polymyositis
- CREST-Syndrom
- Sharp-Syndrom (Mischkollagenose)
- Psoriasis-Arthritis
- Buschke-Ollendorf-Syndrom
- Lichen Mucosae
- Riesenzellarthritis
- Morbus Behçet
- Wegner’sche Granulomatose
Autoimmunerkrankungen der Niere und Nebenniere
- Glomerulonephritis
- Goodpasture Syndrom
- Mikroskopische Polyangiitis
- Morbus Addison
Autoimmunerkrankungen der Muskeln
- Polymyalgia Rheumatica (Schulter- und Beckenmuskulatur, große Muskelgruppen)
- Myasthenia gravis
- Dermatomyositis
- Polymyositis
Autoimmunerkrankungen der Lunge
- Sarkoidose (höchstwahrscheinlich Autoimmunerkrankung)
- Goodpasture Syndrom
- Primäre binäre Sklerose
- Mikroskopische Polyangiitis
Autoimmunerkrankungen der Leber
- Autoimmunhepatitis
- Primär biliäre Cholangitis (veraltet: primär biliäre Zirrhose)
- Primär sklerosierende Cholangitis (70% der Fälle autoimmun bedingt)
Autoimmunerkrankungen der Augen
- Endokrine Orbitopathie
- Sympathische Ophthalmie
Sonstige Autoimmunerkrankungen mit betroffenem Gewebe
- Bauchspeicheldrüse (ß-Zellen): Diabetes Typ 1 (Was ist Diabetes Typ 1? Ein kurzer Überblick)
- APECED (Polyendokrine Autoimmunerkrankung)
- Haare: Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)
Warum so viele Betroffene?
Schätzungen zufolge leiden zehn bis 15 Millionen Menschen in Deutschland an einer Autoimmunerkrankung, manche sogar an mehreren Autoimmunerkrankungen gleichzeitig. Wie kann es sein, dass Autoimmunerkrankungen bei uns so verbreitet sind, während Naturvölker davon weniger betroffen scheinen?
Dem geht ein weiterer Beitrag nach, Sie können ihn hier (Autoimmunerkrankungen Ursachen) finden. In diesem Beitrag wird erklärt, durch welche Faktoren unser Immunsystem fehlgeleitet wird, Auto-Antikörper produziert und körpereigene Zellen angreift.
Außerdem geht es um weitere Faktoren (zum Beispiel Nährstoffmängel, Leberschäden, Leaky Gut Syndrom12, hormonelle Dysbalancen6), die auf anderen Wegen diesen Prozess verstärken.
Nach Lesen dieses Beitrages wird Ihnen klar sein, warum es mittlerweile so viele Betroffene gibt. Tendenz steigend2,3,8,9,13.
Beginnen Autoimmunerkrankungen im Darm?
Ist es richtig, dass Autoimmunerkrankungen ihren Ursprung immer im Darm haben? Dieses Gerücht geht schon eine Weile um, ist jedoch nur teilweise richtig. Es stimmt, dass das Immunsystem überwiegend am und im Darm angesiedelt ist. Hier ist der größte Bedarf, da Krankheitserreger und Giftstoffe direkt auf den Körper treffen und der Darm nur sehr dünn und damit anfällig ist.
Immunzellen müssen ständig überwachen, was im Darm vor sich geht, die Krankheitserreger und Toxine kontrollieren und in Schach halten.
Mehr zum Thema Toxine: 34 Toxine und Zusatzstoffe, die mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung stehen
Problematisch wird es im Darm, wenn er größere Schäden nimmt, was als Leaky Gut Syndrom bezeichnet wird. Bei Löchern im Darm geht die Barriere zwischen Darminnerem und Körper verloren und viele Giftstoffe, unverdaute Proteine und Krankheitserreger können in den Körper gelangen. Dadurch wird das Immunsystem chronisch aktiviert, der gesamte Körper geht in einen Entzündungszustand über, was an sich schon eine Autoimmunerkrankung begünstigt.7
Zahlreiche Toxine, unverdaute Proteine und Krankheitserreger, die in den Körper gelangen, erhöhen über einen Prozess namens molekulare Mimikry die Wahrscheinlichkeit von Autoimmunerkrankungen massiv.
Welche Rolle spielt die Darmflora?
Die Darmflora bezeichnet alle Mikroorganismen, die sich im Darm, überwiegend im Dickdarm, ansiedeln. Sie können gesunde Wirkungen für den Körper haben (Vergärung von Ballaststoffen, Produktion von kleinen Fettsäuren, Produktion von Hormonen und Vitaminen), können jedoch auch auf ihre Chance warten, dem Körper zu schaden (opportunistische Krankheitserreger).
Letztere sind das größere Problem. Eine ungünstige oder toxische Darmflora hat die Möglichkeit, Darmzellen zu infizieren, das Immunsystem in Schach zu halten und vielleicht sogar eine Blutvergiftung auszulösen. Durch die Produktion zahlreicher Toxine und die molekulare Mimikry erhöht das die Wahrscheinlichkeit eines Autoimmunprozesses drastisch.
Auf der anderen Seite hat eine gesunde Darmflora das Potenzial, gesunde Stoffe für den Körper zu produzieren, Immunsystem und Körper zu beruhigen, Entzündungen zu lindern und so die Wahrscheinlichkeit von Autoimmunerkrankungen zu senken.
Autoimmunerkrankungen und Schwangerschaft
Ein brenzliges Thema! Wenn Sie an einer Autoimmunerkrankung leiden und mit dem Gedanken spielen, schwanger zu werden oder es bereits sind, gibt es leider keine pauschale Antwort, ob das ratsam oder schlecht ist.
Es gibt Autoimmunerkrankungen, bei denen Betroffene mit einer Schwangerschaft gut zurechtkommen. Der Körper muss damit zurechtkommen und sich nicht zu sehr überlasten. Aber auch das Kind darf vom Autoimmunprozess nichts mitbekommen, dadurch keinen Schaden nehmen und in seiner Entwicklung nicht beeinträchtigt sein.
Hashimoto Thyreoiditis ist in Bezug auf Schwangerschaften gut erforscht und kann in vielen Fällen unter enger ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Jedoch ist die Frage, ob sich Autoimmunerkrankungen mit Schwangerschaft vereinbaren lassen, nicht bei jeder Autoimmunerkrankung verallgemeinerbar. Dazu sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Endokrinologen reden.
Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie während einer Schwangerschaft eine Autoimmunerkrankung entwickeln. Das kommt bei Hashimoto und Lupus Erythematodes. vor. Gründe hierfür sind vorübergehende Nährstoffmängel und hormonelle Dysbalancen durch die Schwangerschaft.
Wenn sich während der Schwangerschaft spontan eine Autoimmunerkrankung entwickelt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese Autoimmunerkrankung sich nach der Schwangerschaft wieder automatisch zurückbildet. Es ist jedoch nicht garantiert. Mit einer gesunden Lebensführung haben Sie die besten Chancen.
Ernährung bei Autoimmunerkrankungen
In der Ernährung liegt eine wichtige Ursache für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen, viele Probleme im Darm, Nährstoffmängel, hormonelle (Un-)Gleichgewichte und mehr sind direkt von der Ernährung abhängig. Ebenso liegt in der richtigen Ernährung auch eine Möglichkeit, aktiv gegen die Autoimmunerkrankung vorzugehen.
Auf dem Autoimmunportal geben wir gegen bekannte Autoimmunerkrankungen passende Ratschläge zur Ernährung, um die schulmedizinische Therapie optimal zu ergänzen.
Es gibt eine spezielle Ernährungsform, die in Bezug auf Autoimmunerkrankungen immer wieder auftaucht: das Paleo Autoimmunprotokoll.
Das ist eine spezielle Anpassung der Paleo Ernährung, bei der nur Lebensmittel konsumiert werden, die gejagt und gesammelt werden können und die es schon in der Steinzeit gab: Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Kräuter, Samen, Nüsse, Kaffee oder Tee, Knochenbrühe, fermentiertes Gemüse. Allesamt natürliche, unverarbeitete und besonders nährstoffreiche Nahrungsmittel.
Gleichzeitig werden Nahrungsmittel, die Körper, Darm und Immunsystem übermäßig reizen, industriell verarbeitet wurden oder dem Körper auf Dauer einfach nicht guttun, gemieden. Das bezieht sich besonders auf die Nahrungsmittelgruppen Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker, Speiseöle, Fast Food und alle Arten von verarbeiteten Produkten.
Das Paleo Autoimmunprotokoll geht da noch einen Schritt weiter und streicht Nahrungsmittel, die unser Körper schon seit Hunderttausenden Jahren kennt und die schon in der Steinzeit verfügbar waren, die jedoch auch sehr geringfügig das Immunsystem reizen können. Damit sich das Immunsystem von einer Autoimmunerkrankung erholen kann, ist es nötig, auch diese kleinen Reizstoffe aus der Ernährung zu streichen.
Mehr Informationen zum Autoimmunprotokoll finden Sie hier (Paleo Autoimmunprotokoll).
Fazit – eine Autoimmunerkrankung ist eine Fehlleitung des Immunsystems
Zehn bis 15 Millionen Deutsche leiden an einer Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem richtet sich nicht gegen körperfremde Stoffe (Krankheitserreger und Fremdpartikel), sondern gegen körpereigene und teils gesunde Zellen. Das betroffene Gewebe wird dabei angegriffen und massiv beschädigt.
Mehr zu den Ursachen von Autoimmunerkrankungen können Sie hier (Autoimmunerkrankungen Ursachen) nachlesen. Dort finden Sie Hinweise darauf, warum Autoimmunerkrankungen bei uns so verbreitet sind, während Naturvölker davon kaum betroffen scheinen.
Sie haben heute einen guten Überblick über Autoimmunerkrankungen erhalten, wie sie entstehen und was sie charakterisiert. Außerdem haben Sie ein paar Symptome erhalten, mit denen Sie Autoimmunerkrankungen erkennen können.
Können, nicht müssen: Nicht hinter jedem Fieberschub steckt eine Autoimmunerkrankung. Wenn die Symptome vermehrt (mehrere auf einmal) und immer wieder auftreten, sollten Sie hellhörig werden, ein Symptomtagebuch führen und einen Arzt aufsuchen.
Hier auf dem Autoimmunportal finden Sie weitere Informationen über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Autoimmunerkrankungen.
Auch Stars haben Autoimmunerkrankungen! Welche? Schauen Sie im Beitrag: Autoimmunerkrankungen – Diese 11 Stars sind betroffen!
[su_spoiler title=“Quellenverzeichnis“]
Bildquelle: (c) Depositphotos @designer491
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