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Bewertung von Studien: Keine Vorteile für Verwendung von Süßstoffen entdeckt

Geschrieben von:

Julia Bonengel

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 17. März 2020 um 15:12

Viele Menschen möchten heutzutage gesünder leben und verzichten dafür auf zuckerreiche Lebensmittel. Nahrungsmittel und Getränke, die anstelle von Zucker Süßstoffe enthalten, erfreuen sich daher zunehmender Beliebtheit. Welche Auswirkungen die Zuckerersatzstoffe aber auf den menschlichen Körper haben, ist noch immer nicht vollständig erforscht. Ein europäisches Forschungsteam bewertete jetzt zahlreiche Süßstoffstudien und kommt zu dem Ergebnis: Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, dass der Konsum Vorteile für den Menschen mit sich bringt. Im Gegenteilmögliche Schäden für den Körper sind durch die Verwendung nicht auszuschließen.

56 Süßstoffstudien überprüft

Obwohl mehrere Süßstoffe zur Verwendung zugelassen sind, ist nur wenig über ihren potenziellen Nutzen und Schaden bei täglicher Einnahme bekannt. Wissenschaftliche Beweise sind oft begrenzt und widersprüchlich. Um Vorteile und Schädlichkeit besser zu verstehen, analysierte jetzt ein Team aus europäischen Forschern 56 Studien. In diesen wurde keine oder eine geringere Aufnahme von Süßstoffen mit einer erhöhten Süßstoffaufnahme bei gesunden Erwachsenen und Kindern verglichen. Zu den Messungen gehörten Gewicht, Blutzucker, Mundgesundheit, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Stimmung und Verhalten. Die Studien wurden alle auf Verzerrung und Ergebnissicherheit geprüft.

Die Forscher kamen zu der Erkenntnis, dass es bei den meisten Studien keine statistisch oder klinisch relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen gab, die Süßstoffe verzehrten und die keinen Zuckerersatz zu sich nahmen. Auch wurden keine relevanten Unterschiede bei verschiedenen Süßstoffdosen festgestellt.

Beispielsweise gab es bei einigen kleineren Studien eine Verbesserung des Body-Mass-Index und des Nüchternblutzuckers von Erwachsenen bei Süßstoffeinnahmen. Die Beweissicherheit war aber nur gering. Eine niedrigere Süßstoffverwendung war mit einer etwas geringeren Gewichtszunahme (-0,09 kg) verbunden. Aber auch hier war die Sicherheit des Ergebnisses nur gering. Bei Kindern wurde ein geringerer Anstieg des Body-Mass-Index bei Süßstoffen im Vergleich zu Zucker beobachtet. Die Verwendung der Zuckerersatzstoffe machte aber keine Unterschied im Körpergewicht. Außerdem wurden keine wissenschaftlich relevanten Beweise für die Wirkung der Zuckerersatzstoffe bei übergewichtige oder fettleibige Erwachsene oder Kinder gefunden, die aktiv versuchen, Gewicht zu verlieren.

Das Team betont, dass die Qualität der Ergebnisse in vielen der Studien nur gering war. Längerfristige Studien sind daher notwendig um zu klären, ob Süßstoffe eine sichere und wirksame Alternative zu Zucker sind. Bei der Studie handelt es sich um die bisher umfassendste Überprüfung zu diesem Thema. Die Ergebnisse sollen jetzt auch an die Weltgesundheitsorganisation weitergeleitet werden, damit diese in aktuelle Richtlinien aufgenommen werden können.

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