Nachrichten » Einstiegsdroge Zucker: Wer sich als Kind ungesund ernährt, trinkt später mehr Alkohol

Einstiegsdroge Zucker: Wer sich als Kind ungesund ernährt, trinkt später mehr Alkohol

Geschrieben von:

Julia Bonengel

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 1. Juli 2019 um 11:30

Gummibärchen, Pommes und Co – Kinder lieben für gewöhnlich Speisen, die jede Menge Zucker und Fett enthalten! Essen sie zu viel davon, erhöht sich das Risiko für Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck. Ein internationales Forschungsteam fand jetzt heraus, dass sich eine schlechte Ernährung in der Kindheit auch auf das spätere Suchtverhalten auswirkt. Ihre Ergebnisse zeigen: Kinder, die oft zucker- und fettreiche Lebensmittel essen, trinken als Jugendliche deutlich häufiger Alkohol.

Zucker, Fett und die Sucht

Das internationale Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie untersuchte mehr als 16.000 Kinder aus acht europäischen Ländern im Alter von zwei bis neun Jahren. Die Kinder stammten aus Belgien, Deutschland, Estland, Italien, Spanien, Schweden, Ungarn und Zypern. Ein Großteil der Kinder wurde zu einem späteren Zeitpunkt erneut untersucht, diesmal im Alter von sieben bis 17 Jahren. Familienmitglieder wurden ebenfalls befragt. 

Die Auswertung der Studiendaten zeigte, dass Kinder, die viel Zucker und Fett konsumieren, als Jugendliche deutlich häufiger und regelmäßig Alkohol trinken. Das Ergebnis zeigte sich bei beiden Geschlechtern und in allen teilnehmenden Ländern. 

Zahlreiche Studien zeigten bereits, dass der Verzehr von Zucker und Fett zu Sucht- und suchtähnlichem Verhalten führen kann. Eine fett- und zuckerreiche Ernährung im Kindesalter, könnte ein grundsätzliches Verlangen nach Stoffen auslösen, die eine Sucht erzeugen. Das könnte zu einem erhöhten Alkoholkonsum in der Jugend führen. 

Die Studie zeigt deutlich wie eine ungesunde Ernährung von Kindern, die Gesundheit im Erwachsenenalter negativ beeinflussen kann. Die Studienautoren sprechen sich daher für politische Maßnahmen aus, die das Bewusstsein der Öffentlichkeit für dieses Problem schärfen. Außerdem sollten Produktion und Vertrieb ungesunder Lebensmittel stärker reguliert werden zum Beispiel durch eine Zuckersteuer. 

Das Team plant eine Folgeuntersuchung für das Jahr 2019. Die Studienteilnehmer werden dann zwischen zwölf und 22 Jahre alt sein.

Die European Society for Prevention Research (EUSPR) zeichnete die Studie jetzt als herausragende Forschungsleistung mit dem EUSPR Presidents‘ Award aus.

Folgen Sie uns auf unserer Facebook-Seite „Autoimmunportal“ und treten Sie in unsere Facebook-Gruppe „Autoimmunportal“ ein.

Finden Sie diesen Beitrag interessant? Dann teilen Sie ihn per Facebook oder auch auf anderen sozialen Netzwerken!

[su_posts template=“templates/list-loop.php“ tax_term=“279″ offset=“1″ order=“desc“]

Lesen Sie dies als Nächstes