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Hashimoto Symptome und wie sie erkannt werden

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theinze

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Zuletzt aktualisiert am 15. Juni 2022 um 14:15

Die Hashimoto Symptome können sehr vielfältig sein: Erst ist einem zu heiß, kurze Zeit später zu kalt. Man ist müde, dann wieder überdreht. Der Puls ist zu niedrig, dann kommt Herzklopfen.

Die Betroffenen klagen über zahlreiche verschiedene Symptome und werden von einem Arzt zum anderen geschickt. Bis die richtige Hashimoto Diagnose kommt, können ein paar Jahre in’s Land gehen.

Wenn Sie sich ähnlich fühlen und über ähnliche Symptome klagen, leiden Sie vielleicht unter Hashimoto Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Lesen Sie hier mehr über die Hashimoto Symptome im Detail.

Was ist Hashimoto Thyreoiditis?

Hashimoto ist eine seit etwa 100 Jahren bekannte Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Die Schilddrüse ist ein walnussgroßes Organ in Form eines Schmetterlings und sitzt direkt unter dem Kehlkopf. Sie ist eine endokrine Drüse und produziert die wichtigen Stoffwechselhormone fT4 und fT3.

Bei Autoimmunerkrankungen wird das Immunsystem fehlgeleitet: Normalerweise greifen Immunzellen Toxine und Krankheitserreger an, die verbotenerweise in den Körper gelangen und ihn infizieren wollen. Immunzellen bauen aber auch tote Zellen ab, damit neue und frische Zellen ihren Platz einnehmen können.

Die Fehlregulation des Immunsystems sieht nun so aus, dass körpereigene, gesunde Zellen angegriffen und zerstört werden. Dieser Prozess ist hochgradig unnatürlich, chronisch und gefährlich für den Betroffenen. Das betroffene Gewebe nimmt nämlich massiv Schaden und das jeweilige Organ kann seine Funktion nur noch eingeschränkt ausüben.

Bei Hashimoto kommt es zu einem Autoimmunprozess auf die Schilddrüse. Die Schilddrüse wird dabei massiv von Immunzellen angegriffen und beschädigt.

Um nun ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und Ihnen die Möglichkeit zu geben nachzudenken, ob Hashimoto bei Ihnen infrage kommt oder nicht, behandeln wir nun die Hashimoto Symptome im Einzelnen:

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Was für Symptome hat man bei Hashimoto?

Wie schon gesagt kommt es zu einem Autoimmunprozess auf die Schilddrüse. Die Schilddrüse wird beschädigt und kann nur noch unzureichend Hormone bilden. Eine klassische Schilddrüsenunterfunktion.

Durch den Autoimmunprozess und die chronische Entzündung der Schilddrüse lösen sich jedoch hin und wieder Stücke von der Schilddrüse und gelangen in den Blutkreislauf. Die in diesen Stückchen gespeicherten Schilddrüsenhormone werden auf einen Schlag freigesetzt und sorgen für einen kurzen, aber intensiven Ausbruch einer Schilddrüsenüberfunktion.

Genau das macht es auch so schwer, Hashimoto zu diagnostizieren (s. Hashimoto Diagnose): Die Betroffenen schwanken zwischen einer Unterfunktion und eine Überfunktion der Schilddrüse. Wobei genau das auch einen wichtigen Hinweis geben kann: Das klassische Beispiel ist das ausgeprägte Kälteempfinden von gelegentlichen Schweißausbrüchen.

Die Hashimoto Symptome unterteilen wir nun in Unterfunktion und Überfunktion der Schilddrüse:

Hashimoto Symptome

Schilddrüsenüberfunktion Symptome

Gewichtsverlust: Trotz gleichbleibendem Lebensstil kommt es zu gelegentlichem Gewichtsverlust, der nicht erklärt werden kann.

Zittern: Besonders nachts kommt es bei Betroffenen aus unerklärlichem Grund zu zittrigen Fingern.

Schwitzen: Gelegentliche Schweißausbrüche, besonders nachts, treten auf.

Nervosität: Es gibt auch Momente mit schwachen Nerven, obwohl man sonst so selbstsicher ist…

Unruhe: Als ob gleich etwas geschieht, was sonst auch nicht Ihre Art ist.

Durchfall: Die Verdauung scheint verrückt zu spielen und es kommt an manchen Tagen zu heftigem Durchfall.

Herzklopfen: So als hätte man mehrere Tassen Kaffee oder Tee getrunken, wummert das Herz in der Brust. Besonders nachts, wo gesunder Schlaf wichtig ist, macht das Betroffene sehr nervös.

Haarausfall: Auch im mittleren Alter kommt es zu erhöhtem Haarausfall bei Männern und bei Frauen.

Zyklusstörungen: Soll man es auf die Hormone schieben? Oder könnte hinter den Zyklusstörungen etwas anderes stecken?

Augenprobleme: Gerötete und trockene Augen, in schweren Phasen eventuell auch Beeinträchtigung der Sehfunktion.

Die Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sind eindeutig. Bei Hashimoto Thyreoiditis sind diese Symptome jedoch nicht dauerhaft, sondern nur gelegentlich: Nur an manchen Tagen oder nur in einer kurzen Zeitspanne von ein bis zwei Stunden.

Sind diese Symptome dauerhaft, könnte kein Hashimoto, sondern eine normale Schilddrüsenüberfunktion der Fall sein. In diesem Falle wird Ihnen ein Bluttest bei einem Arzt oder Endokrinologen weiterhelfen.

Das ist auch wichtig, damit Morbus Basedow, eine andere Autoimmunerkrankung der Schilddrüse mit chronischer Überfunktion, ausgeschlossen werden kann.

Kommen wir nun zu den charakteristischen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion, die bei Hashimoto die meiste Zeit vorliegt:

Schilddrüsenunterfunktion Symptome

Gewichtszunahme: Auf einmal sind ein paar Kilogramm mehr auf der Waage, obwohl man nichts anders macht als sonst.

Kropfbildung: Unter dem Kehlkopf ist eine Verdickung sichtbar und ertastbar.

Müdigkeit: Trotz genug Schlaf und genug Kaffee herrscht eine chronische Müdigkeit.

Schlafprobleme: Den ganzen Tag müde, aber nachts im Bett kriegt man trotzdem kein Auge zu und kann nur schlecht einschlafen.

Steigendes Schlafbedürfnis: Andere Menschen sind nach sechs bis sieben Stunden schon topfit, man selber benötigt 9-10 Stunden, um am nächsten Tag überhaupt zu funktionieren.

Geringe Kältetoleranz: Was besonders im Herbst und im Winter zur Qual werden kann ist, dass man schon bei geringen Schwankungen der Temperatur anfängt zu frieren. Nachts im Bett sind teilweise mehrere Decken nötig.

Depressionen: Auch zeitweise leiden Betroffene an Depressionen und sehr starken Selbstzweifeln und können sich diese nicht erklären.

Antriebsarmut: Zusammen mit der Müdigkeit und den Depressionen kann ein Teufelskreis entstehen, wenn man sich für nichts mehr motivieren kann.

Niedergeschlagenheit: Ein Gefühl, als würde es das ganze Jahr über regnen.

Konzentrationsschwäche: Auf der Arbeit fällt es schwer, sich länger auf eine Aufgabe zu konzentrieren, dran zu bleiben und es sich auch zu merken.

Haarausfall: Immer mehr Haarsträhnen bleiben in der Haarbürste hängen. Und das schon in jungen Jahren.

Verstopfung: Es kann schon mal mehrere Tage dauern, bis man so richtig aufs Klo gehen kann (Ein Reizdarmsyndrom könnte auch dahinter stecken).

Niedriger Puls: Sport wird schwer, das Aufstehen frühmorgens auch. Es dauert ein paar Minuten, bis sich der Kreislauf eingestellt hat.

Trockene Haut: Und dagegen scheinen keine Cremes und Feuchtigkeitslotionen zu helfen.

Schwellungen: Typische Schwellungen im Gesicht, an Armen und Beinen mit Wassereinlagerung.

Zyklus Probleme: Frauen machen ihr Hormonpräparat oder äußere Umstände für ihre Zyklusstörungen verantwortlich, es kann jedoch auch an der Schilddrüse liegen.

Brüchige Nägel: Schon bei mittlerer bis mäßiger Belastung brechen die Nägel einfach.

Heiserkeit und Husten: Ein chronischer Husten, der das ganze Jahr über andauern kann. Das kann an einer entzündeten Schilddrüse liegen, die auf die Luftröhre drückt und den Hustenreiz auslöst.

Cholesterinspiegel: Fehlen die Stoffwechselhormone der Schilddrüse, scheidet der Körper weniger Cholesterin im Darm aus. So steigt zwangsläufig auch der Cholesterinspiegel an.

Blutfett: Das Gleiche gilt für die Blutfettwerte. Sie steigen einfach an ohne erkennbaren Grund.

Sie sehen: Die Hashimoto Symptome sind sehr vielseitig und können sich auf alle möglichen Dinge beziehen. Bei Hashimoto ist der charakteristische Wechsel zwischen einer Überfunktion und einer Unterfunktion erkennbar. Wobei die Unterfunktion die meiste Zeit überwiegt. Zusammen mit Müdigkeit, eventuell Depressionen, wenig Energie, einem größeren Schlafbedürfnis und dem Kropf fügen sich die einzelnen Puzzleteile jedoch zu einem Gesamtbild zusammen: Hashimoto Thyreoiditis.

In dem Fall sollten Sie schleunigst einen Arzt (s. Hashimoto Diagnose) aufsuchen.

Hashimoto Symptome bei Mann und Frau – gibt es Unterschiede?

Zwischen vier und acht Millionen Menschen in Deutschland leiden Hashimoto. Die meisten wissen nicht einmal davon. 80 % der Betroffenen sind Frauen, dabei sind sich Frauen ihrer Gesundheit oftmals viel bewusster als Männer.

Männer machen für ihre fehlende Energie andere Sachen verantwortlich, jedoch können sie genauso an Hashimoto Thyreoiditis erkranken wie Frauen. Frauen leiden aber sehr viel häufiger darunter.

Die Symptomen unterscheiden sich bei Männern und Frauen nicht. Wenn die Krankheit vorliegt und die Schilddrüse massiven Schaden nimmt, sind auch die Hashimoto Symptome bei beiden Geschlechtern gleich. Wobei Männer natürlich keine Zyklusprobleme bekommen, sondern eventuell Potenzprobleme.

Wann verschwinden die Hashimoto Symptome?

Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung und damit chronisch, für die meisten Betroffenen lebenslang. Die Hashimoto Symptome verschwinden nicht einfach (Remission), spontane Rückbildungen geschehen nur in seltenen Fällen.

Es ist möglich, durch gesunde Lebensführung und gewisse Tricks in der Ernährung und Nahrungsergänzung, die Symptome sehr stark zu reduzieren und auch in Remission zu gehen (s. Hashimoto Ernährung).

Einfach so werden die Hashimoto Symptome jedoch nicht verschwinden.

Was tun bei Hashimoto?

Nun wissen Sie noch nicht, ob Hashimoto bei Ihnen vorliegt oder nicht, oder? Heute ging es um die Hashimoto Symptome, diese sollten Sie einmal überdenken und für die nächste Woche an Ihnen beobachten. Sehr hilfreich ist auch ein Tagebuch darüber zu führen. Ein Arzt kann mit seinem Tagebuch oftmals mehr anfangen als mit einfachen Aussagen der Patienten.

Wenn Sie anhand der Symptome sicher sind, dass Hashimoto vorliegen könnte, dann ist der nächste Schritt das Aufsuchen eines Arztes und eine mögliche Diagnose.

Folgen Sie dazu diesem Link hier (Hashimoto Diagnose) um zu erfahren, wie so eine Diagnose abläuft und worauf zu achten ist. Bei vielen Ärzten ist Hashimoto noch nicht so präsent. Daher ist man als Betroffener auf ausreichendes Hintergrundwissen angewiesen.

Hier (Hashimoto Thyreoiditis) erfahren Sie alles Wichtige, was es über Hashimoto zu wissen gibt, auf einen Blick. Eine Kurzfassung dieses Beitrags finden Sie hier (Was ist Hashimoto?).

Fazit – die Hashimoto Symptome sind sehr vielseitig

Eine jahrelange Odyssee durch verschiedene Arztpraxen und ein immer stärker werdendes Schema an Symptomen – die Betroffenen wissen jahrelang nicht, was mit ihnen nicht stimmt, bis sie auf Hashimoto kommen.

Anhand der heute besprochenen Symptome eine Schilddrüsenunterfunktion oder  -überfunktion können Sie abgleichen, ob Hashimoto bei Ihnen vorliegt liegen könnte oder nicht.

Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, bei der Immunzellen fehlgeleitet werden und fälschlicherweise körpereigene und gesunde Schilddrüsenzellen angreifen und beschädigen. Die Schilddrüse büßt daraufhin ein Großteil ihre Gesundheit und Funktion ein und kann nur noch wenige Hormone produzieren.

Bei Autoimmunerkrankungen kann es nicht schaden, sich als Betroffener selbst einen Überblick über die Krankheit zu verschaffen. Die Symptome sind der erste Schritt. Die Hashimoto Diagnose ist der nächste.

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Büchernachweis:

  • Izabelle Wentz: Hashimoto im Griff: Endlich beschwerdefrei mit der richtigen Behandlung, VAK; Auflage: 3 (15. Dezember 2015)
  • Dr. Datis Karrazian: Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln: Wenn Sie sich trotz normaler Blutwerte schlecht fühlen. Die 22 Muster der Schilddrüsenunterfunktion, VAK; Auflage: 7 (17. März 2016)

 

Wissenschaftliche Literatur:

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