Zuletzt aktualisiert am 17. März 2020 um 15:12
Im Haushalt kann Leinöl zur Holzpflege und zum Verfeinern von Speisen eingesetzt werden. Viel interessanter ist aber die Wirkung auf die Gesundheit:
Das aus Leinsamen gewonnene Öl enthält besonders viele hochwertige Omega-3-Fettsäuren. Diese sind für die Gesundheit essenziell und können zu einem gesunden Herz-Kreislauf-System beitragen. Auch das Immunsystem profitiert von der regelmäßigen Aufnahme der mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Leinöl – Was ist drin?
Welche Inhaltsstoffe sind in Leinöl enthalten, das es so gesund macht?
- Omega-3-Fettsäuren: Ca. 28 % des Leinöls nehmen gesättigte Fettsäuren wie Palmitinsäure und Stearinsäure ein. Die restlichen 70% entfallen überwiegend auf die pflanzliche Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure. 100g Leinöl enthält so insgesamt 53g reine Alpha-Linolensäure und ist damit Spitzenreiter unter allen pflanzlichen Ölen!
- Vitamin E: 100g des Öl’s enthalten immerhin 17,5 mg Vitamin E (Alpha-Tocopherol), was immerhin 87% des Tagesbedarfs eines Erwachsenen entspricht. Der Vitamin E-Gehalt ist zudem wichtig, um die wertvollen Fettsäuren vor der Oxidation zu schützen.
So wirkt Leinöl auf den Körper
Die Wirkung von Leinöl wird als besonders gesundheitsfördernd beschrieben, was vor allem auf die Omega-3-Fettsäuren zurückgeführt werden kann. Diese haben Studien zufolge eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, indem sie entzündungsfördernde Signalstoffe hemmen, die Blutfettwerte und die Cholesterinwerte senken.
Chronische Entzündungen gehören zu den wichtigsten Ursachen für nahezu alle Zivilisationskrankheiten (wie Typ 2 Diabetes und Bluthochdruck). Wie Sie in unserem Beitrag über Entzündungen nachlesen können, ist es ein essenzieller Schritt bei der Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen, die Entzündungen zu senken. Omega-3-Fettsäuren nehmen dabei eine wichtige Rolle ein.
Die Wirkung von Leinöl auf Krankheiten
Durch die entzündungshemmende Wirkung können Leinöl positive Wirkungen auf folgende Krankheiten zugesprochen werden:
- Arthritis
- Parkinson
- Hypercholesterinämie
- Hyperglycämie
- Bluthochdruck
- Entzündliche Darmerkrankungen
- Autoimmunerkrankungen wie Antiphospholipid-Syndrom, Lupus Erythematodes, Morbus Crohn
Leinöl, das Immunsystem und Entzündungen
Durch ein geschwächtes Immunsystem drohen vermehrt Infekte. Ein zu aktives Immunsystem kann ebenfalls zum Problem werden, denn dadurch werden nicht nur „Feinde“ für den Organismus, sondern auch harmlose Substanzen bekämpft.
Die Folgen eines zu aktives Immunsystems:
- Allergische Erkrankungen,
- Nahrungsunverträglichkeiten und
- Autoimmunerkrankungen.
Die gesunde Körperabwehr und Leinöl
Eine gesunde Körperabwehr profitiert von einem Gleichgewicht aus entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Bestandteilen. Diese Balance wird auch durch ungesättigte Fettsäuren beeinflusst. Genauer gesagt durch das Verhältnis aus Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
Beide Arten mehrfach ungesättigter Fettsäuren bilden im Körper Botenstoffe. Vereinfacht gesagt werden aus Omega-6-Fettsäuren entzündungsfördernde Botenstoffe gebildet und aus Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Botenstoffe.
Beide Fettsäuren-Arten binden nämlich an ein und dasselbe Enzym (Delta-5-desaturase). Das Verhältnis aus Omega 6/Omega 3 entspricht sehr genau dem Verhältnis der Botenstoffe, die dieses Enzym produziert.
Durch die Ernährung haben Sie einen direkten Einfluss auf die Bildung entzündungsfördernder und entzündungshemmender Botenstoffe. Ein Problem unserer „modernen“ und ungesunden Ernährungsweise ist, dass sie zu viele Omega-6-Fettsäuren enthält und im Schnitt ein Omega 6/Omega 3-Verhältnis von 15:1 aufweist. Zum Vergleich: Unsere steinzeitlichen Vorfahren wiesen ein Verhältnis von 2:1 – 4:1 auf.
Die Folge unserer modernen Ernährungsweise
Eine höhere Neigung zu Entzündungen ist die Folge unserer Ernährungweise. Neben zu vielen Omega 6- und zu wenigen Omega-3-Fettsäuren sind dafür folgende Faktoren verantwortlich:
- Nährstoffmängel (Vitamin D, Magnesium),
- zu wenige Ballaststoffe,
- zu viele verarbeitete Produkte,
- Gluten und
- ein zu geringer Gehalt an Antioxidantien in der Ernährung.
Da Leinöl sehr viele pflanzliche Omega-3-Fettsäuren enthält, kann es dem massiven Problem der chronischen Entzündungen sehr gut entgegenwirken.
Sind pflanzliche Omega-3-Fettsäuren so gut wie die aus Fisch?
Eine berechtigte Frage – es ist bekannt, dass unser Körper aus der pflanzlichen Omega-3-Fettsäure ALA nur unzureichend die langkettigen Fette EPA und DHA herstellen kann.
EPA und DHA werden im Körper überwiegend in Zellmembranen verwendet – im zentralen Nervensystem genauso wie in roten Blutkörperchen.
ALA kann zwar nicht als Baustoff für Membranen verwendet werden, ist aber dennoch ein sehr wirkungsvolles Fett, um Entzündungen im Körper zu bekämpfen.
Insofern ist es wichtig, sowohl auf tierische als auch auf pflanzliche Omega-3-Fette aus Leinsamen, Leinöl, Chiasamen, Rapsöl & Co. zu achten.
Wie nehme ich Leinöl ein? – Tipps zur Anwendung
Die Anwendung von Leinöl ist gut beschrieben und seit Jahrhunderten etabliert:
Leinöl für die Hautpflege?
Leinöl kann von innen und außen angewendet werden. Das pflanzliche Öl ist bei vielen Menschen ein beliebter Bestandteil der Hautpflegeroutine.
Leinöl wird empfohlen, um trockene Haut, die zu Entzündungen und Ekzemen neigt, geschmeidig zu machen. Idealerweise wird das Leinöl in einem Verhältnis ¼ mit Traubenkern- oder Schwarzkümmelöl gemischt. Auch Jojobaöl hat sich in der Hautpflege bewährt und kann dem Gemisch beigefügt werden.
Leinöl für die innerliche Anwendung?
Für die innerliche Anwendung vertrauen viele Menschen auf die pure Einnahme von 1 bis 2 Esslöffeln Leinöl täglich. Der nussige Geschmack ist zwar nicht jedermanns Sache, aber die entzündungslindernde Wirkung wird so auf jeden Fall genutzt. Zur Bekämpfung von Entzündungen wird neben einer gesunden Ernährung die Einnahme von einem Esslöffel Leinöl früh und abends empfohlen.
Neben der puren Einnahme eignet sich Leinöl auch hervorragend für Kaltspeisen.
Der nussige Geschmack verfeinert
- Salate
- Dips
- Suppen
- Quark und
- Joghurt.
Häufig wird empfohlen, Leinöl mit anderen Speiseölen zu mischen, um den intensiven Eigengeschmack abzuschwächen – das überlassen wir ganz Ihrem Geschmack.
Bitte beachten: Leinöl ist nicht hitzebeständig und sollte nur für die kalte Küche verwendet werden. Bei Suppen sollte es erst am Tisch hinzugefügt werden.
Ölziehen mit Leinöl?
Ferner eignet sich Leinöl auch für das Ölziehen. Die wertvollen Nährstoffe können aber auch in der ursprünglichen Form mittels Leinsamen aufgenommen werden. Eingestreut in Müsli oder Joghurt fördern sie die Verdauung und sind sehr schmackhaft.
Leinöl für Holz und Leder?
Nicht auf die Gesundheit bezogen, aber dennoch erwähnenswert: Leinöl eignet sich sehr gut für die Pflege von Holz und Leder. Also sowohl für diverse Holzmöbel, als auch für Lederschuhe – hier verleiht das Öl neuen Glanz, einen angenehm nussigen Geruch, und verlängert die Haltbarkeit.
Leinöl – Tipps zur Lagerung
Leinöl eignet sich, um den Tagesbedarf an pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren zu decken. Anfangs sollte allerdings mit einer kleinen Menge gestartet werden. Zwei Teelöffel reichen zunächst aus und können langsam zu einer Tagesdosis von zwei Esslöffeln gesteigert werden.
Leinöl ist wärme- und lichtempfindlich, daher sollte es nicht erhitzt, sondern ausschließlich Kaltspeisen zugefügt werden. Nach Anbruch ist Leinöl ca. drei Monate haltbar und sollte kühl und dunkel gelagert werden. Der Kühlschrank ist ein geeigneter Aufbewahrungsort.
Leinöl sollte nicht mehr verzehrt werden, wenn es bitter oder ranzig schmeckt. Verdorbenes Leinöl muss aber nicht direkt entsorgt werden.
Das Pflanzenöl eignet sich dann immer noch hervorragend zur Pflege von Leder oder Holz.
Worauf beim Kauf von Leinöl zu achten ist
Wenn Sie Leinöl kaufen möchten, achten Sie auf folgende Kriterien. So gehen Sie sicher, dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt:
- Bio-Qualtiät
- Kaltpressung
- Extra nativ
- Herstellung in Deutschland
- Verkauf in dunkler Glasflasche
- Lange Haltbarkeit
Wenn diese Kriterien erfüllt sind, können Sie davon ausgehen, dass es sich um ein hochwertiges, gesundes und haltbares Öl handelt.
Eine empfehlenswerte Marke ist Elementa Vitae. Hier trifft ein gutes Produkt auf einen fairen Preis und einen transparenten Anbieter.
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Zusammenfassung – Das gesunde Pflanzenöl
Neben Olivenöl ist Leinöl eines der gesündesten Öle in der Küche. Die gesundheitswirkungen können auf den außerordentlich hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zurückgeführt werden.
Darüberhinaus kann das Öl für die Hautpflege verwendet werden – es wird eine Mischung mit Arganöl, Jojobaöl, Schwarzkümmelöl oder Hanföl empfohlen.
Manche Menschen schwören auf die Einnahme pur auf einem Esslöffel – Leinöl eignet sich aber ebenso gut in Salaten, Quarks und Joghurt. Hauptsache, die Verwendung ist kalt, denn das Öl ist nicht hitzebeständig.
Wie ist Ihre Meinung und Erfahrung zu Leinöl? Würden Sie gerne etwas ergänzen oder fragen? Wir freuen uns über Ihren Kommentar!
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