Zuletzt aktualisiert am 28. November 2022 um 15:02
Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und der Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Das belegen mittlerweile auch immer mehr Studien. Ein amerikanisches Forschungsteam hat jetzt gezeigt, dass eine Ernährungsumstellung die Entstehung von Lupus bei Mäusen, die für die Erkrankung anfällig sind, verhindern kann. Die neuen Erkenntnisse konnten bereits bei Patienten mit Lupus bestätigt werden.
Nager mit ballaststoffreicher Ernährung
Für die Lupusstudie der renommierten Yale University nutzten die Forscher Mausmodelle. Sie identifizierten zunächst ein einzelnes Bakterium namens Lactobacillus reuteri im Darm der Nagetiere. Dieses löst eine Immunantwort aus, die Lupus hervorruft. Vor allem bei Mäusen, die für die Autoimmunerkrankung anfällig sind, stimuliert das Bakterium denritischen Zellen und Mechanismen des Immunsystems, die die Krankheitsentwicklung verschlimmerten.
Um eine mögliche Auswirkung der Ernährung auf diesen Prozess zu untersuchen, fütterte Erstautor Daniel Zegarra-Ruiz die Mäuse mit resistenter Stärke. Diese Ernährungsform ahmte eine ballaststoffreiche Ernährung beim Menschen nach. Resistente Stärke wird nämlich nicht im Dünndarm aufgenommen, sondern fermentiert im Dickdarm. Dadurch werden gute Bakterien angereichert und die Sekretion von kurzkettigen Fettsäuren verursacht. Das wiederum verursachte in der Studie, dass das Wachstum und die Bewegung von L. reuteri Bakterien außerhalb des Darms verhindert wurden, was normalerweise zum Ausbrechen der Erkrankung führt.
Die Studie zeigt einen wichtigen Zusammenhang von Ernährung, Darmbakterien und Autoimmunität auf. „Wir haben molekular analysiert, wie sich Diäten auf Darmmikroben auswirken können“, sagt Studienleiter Martin Kriegel. „Wir haben einen Weg identifiziert, der Autoimmunerkrankungen fördert und der durch Ernährung gemildert wird.”
Die Studie fand außerdem auch ein Ungleichgewicht der Darmmikroben in einer bestimmten Gruppe von Lupuspatienten. Ihre Darmflora war ähnlich wie die der Mäuse, die für Lupus anfällig waren und die keine resistente Stärke erhielten. Für diese Lupuspatienten könnte eine ballaststoffreiche Ernährung die Erkrankung lindern oder sogar verhindern.
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