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Prognose und Verlauf von Rheumatoider Arthritis

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:02

So viele Fragen gibt es zu klären, seit die rheumatoide Arthritis Diagnose gestellt wurde. Die Aufklärung durch den Arzt war vielleicht nicht so ausführlich, die Wikipedia Artikel über rheumatoide Arthritis sind voller Fachchinesisch. Wie soll man da den Überblick behalten? Wie verläuft die Erkrankung, wie sind die Heilungschancen? Erfahren Sie hier mehr über rheumatoide Arthritis Prognose und Verlauf.

Kleine Wiederholung: Was ist Rheumatoide Arthritis und was passiert im Gelenk?

Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung der Gelenke. Bei Autoimmunerkrankungen greifen Immunzellen fälschlicherweise Freund statt Feind an: statt Krankheitserreger und Giftstoffe sind es körpereigene und gesunde Zellen.

Das betroffene Gewebe nimmt dadurch massiven Schaden, ist chronisch entzündet und wird im späten Verlauf der Krankheit zerstört. Im Falle von rheumatoider Arthritis ist es die Innenhaut der Gelenke, die Ziel des Autoimmunangriffs ist.

Beginnend an den großen Gelenken Knie und Ellbogen breitet sich die Krankheit dann in die Peripherie, also die kleineren Gelenke, aus. Die rheumatoide Arthritis Symptome reichen üblicherweise von Druckschmerz, Schwellung und Entzündung der betroffenen Gelenke bis zu unspezifischen Symptomen wie Fieber, Nachtschweiß, Müdigkeit.

Die rheumatoide Arthritis Diagnose ist mittels Kriterien und Methoden problemlos möglich. Die Therapie (siehe rheumatoide Arthritis Therapie) sowie eine angepasste Ernährung (siehe rheumatoide Arthritis Ernährung) sind unbedingt nötig, um den Autoimmunprozess zu verlangsamen oder ganz zu stoppen. Besonders die Ernährung und Lebensführung nehmen eine besondere Rolle ein und werden oft unterschätzt, obwohl hier wichtige Ursachen der Krankheit liegen. Mehr dazu unter rheumatoide Arthritis Ursachen.

Wie verläuft die Krankheit nun?

Rheumatoide Arthritis Verlaufsformen

Hier gibt es zwei Verlaufsformen zu nennen, bevor wir zu den einzelnen Stadien der Krankheit kommen.

Die Krankheit tritt in seltenen Fällen schleichend auf, dabei werden die Symptome nach und nach stärker und nehmen schleichend zu. Die Betroffenen können beobachten, wie die Schmerzen und die Schwellungen stärker werden. Dann ist erhöhte Vorsicht geboten und eine Diagnose und Therapie müssen her.

In den meisten Fällen ist die Erkrankung schubweise. Das bedeutet, die Symptome zeigen sich plötzlich und sehr heftig, dann spricht man von einem Krankheitsschub. Die Schübe werden von Mal zu Mal schlimmer. Wann es zum ersten Krankheitsschub kommt, können Sie hier (rheumatoide Arthritis Symptome) nachlesen.

Die Symptome können in Initialphase und Arthritisphase unterteilt werden. Um den Krankheitsverlauf jedoch besser beobachten zu können, wird er in vier Stadien unterteilt.

Rheumatoide Arthritis Prognose und Verlauf

Die Krankheit wird in vier Stadien unterteilt, was die Schwere der Symptome besser beschreibt als zwei. In späteren Stadien werden auch andere Medikamente verschrieben und andere Methoden angewandt, um ein Fortschreiten der Erkrankung um jeden Preis zu stoppen.

Stadium 1

Schubweise Schwellungen der Gelenke, die von Mal zu Mal schlimmer werden. Dazu Schmerzen in den Gelenken sowie Morgensteifigkeit. Auch unspezifische Symptome wie Fieber, Müdigkeit und Nachtschweiß.

Stadium 2

Die Beweglichkeit der Gelenke lässt zunehmend nach. Die Muskeln werden schwächer, ein Knochenabbau ist feststellbar.

Stadium 3

Zunehmender Schmerz und Schwellung der Gelenke. Beginnende Zerstörung der betroffenen Gelenkknorpel und der umliegenden Knochen. Durch die rapide zunehmende Entzündung und Wucherung der Gelenkinnenhaut kommt es zur Schädigung der Knorpel. Die Gelenke werden dadurch instabil und es kommt zu Fehlstellungen der Gelenke.

Die Beweglichkeit der Gelenke wird dadurch ebenfalls stark eingeschränkt. Die Erkrankung breitet sich zunehmend auch auf andere Gelenke (kleinere Gelenke in Fingern und Zehen), sowie auf Halswirbelsäule und Kiefer aus. Zunehmende Beeinträchtigung im Lebensalltag.

Stadium 4

Die Gelenke sind mittlerweile sehr steif und stark verformt, was Unbeweglichkeit, Hilflosigkeit und Invalidität der Betroffenen zur Folge hat. Die Betroffenen sind komplett auf fremde Hilfe angewiesen und im Lebensalltag zu stark eingeschränkt.

Deswegen muss die Behandlung möglichst schnell begonnen werden – rheumatoide Arthritis Therapie und rheumatoide Arthritis Ernährung sind dabei gleichermaßen wichtig.

Die Krankheit soll schon in den frühen Stadien zum Stillstand gebracht werden, das ist oberstes Ziel. Stadium drei und vier sollen um jeden Preis nicht erreicht werden. Und damit das möglich wird, ist eine gute Kooperation zwischen Ihnen und dem Arzt zwecks Therapie und Ernährung nötig.

Rheumatoide Arthritis Prognose – gibt es Verlaufsparameter?

Das Fortschreiten der Erkrankung kann doch sicher auch anderweitig gemessen werden als durch die vier Stadien oder fortschreitende Symptome, oder? Es gibt eine Vorgehensweise mit Formeln, anhand derer ein Arzt die „Aktivität der Krankheit“ messen kann. Der wichtigste Verlaufsparameter ist jedoch Ihr empfundener Schmerzlevel und die Beweglichkeit der Gelenke.

Es gibt die vier Stadien und es gibt Überwachung der Gelenke und der Blutwerte. Darin lässt sich das Fortschreiten oder aber der Heilungsprozess gut überwachen.

Apropos: Ist rheumatoide Arthritis heilbar?

Ist rheumatoide Arthritis heilbar?

„Heilung“ ist ein schwerer Begriff bei Autoimmunerkrankungen. Heilung bedeutet ein völliges Abklingen der Symptome und eine Regeneration hin zum Ausgangszustand. Bei einer Virenerkrankung ist das vielleicht einfacher messbar. Der Virus wird komplett vom Immunsystem beseitigt, ausgeschieden und der Körper regeneriert. Fertig.

Bei Autoimmunerkrankungen ist das Ganze etwas komplizierter. Denn der Zustand ist chronisch, das betroffene Gewebe als „Feind“ ist auch in dem Sinne chronisch (dauerhaft) und der Autoimmunprozess ist es auch. Es gibt hier keinen Feind, den man ausradieren und ausspülen kann. Der Feind ist die fehlende Kommunikation zwischen Immunsystem und betroffenem Gewebe.

Bei Autoimmunerkrankungen sprechen wir nicht von Heilung, sondern von Remission und Regeneration.

Remission meint ein völliges Abklingen der Symptome und ein Stoppen des Autoimmunprozesses. Remission ist möglich: Durch eine gute Kombination aus Therapie  und gesunder Ernährung, wobei beides gleichermaßen wichtig ist. Bei rheumatoider Arthritis genauso wie bei anderen Autoimmunerkrankungen.

Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto höher sind die Aussichten auf Remission.

Regeneration ist ein weiteres Ziel. Nach Stoppen des Autoimmunprozesses soll das beschädigte Gewebe bestmöglich regeneriert werden. Ein völliges Nachwachsen bis auf den Ausgangszustand ist nur in wenigen Fällen möglich, insofern sprechen wir auch nicht von Heilung bei Autoimmunerkrankungen. Erstes Ziel ist also das Stoppen des Autoimmunprozesses, danach soll das beschädigte Gewebe durch weiterhin gesunde Ernährung und Lebensführung bestmöglich regeneriert werden.

Das ist möglich – und das ist die Wahrheit.

Rheumatoide Arthritis Prognose

Wie sieht denn die längerfristige rheumatoide Arthritis Prognose aus?

Zunächst einmal sind Autoimmunerkrankungen chronisch und lebenslang. Und genau das wird Ihnen auch der Arzt sagen. Damit hat er aber nur teilweise recht. Wahrscheinlich werden Sie auch lesen und hören, dass Autoimmunerkrankungen unheilbar sind.

Die Erfahrung zeigt jedoch etwas ganz anderes: Dass Remission möglich ist und nicht zwangsläufig lebenslänglich unter der Krankheit gelitten werden muss. Und dass nicht zwangsläufig die Krankheit voranschreitet – und auch nicht lebenslang Medikamente eingenommen werden müssen.

Wie das möglich ist? Das haben Sie selbst in der Hand! Starten Sie die rheumatoide Arthritis Therapie  schnellstmöglich. Suchen Sie sich zur Behandlung einen guten Rheumatologen oder funktionellen Mediziner, der die Krankheit nicht nur anhand der Symptomen behandelt, sondern anhand der Ursachen. Funktionelle Mediziner haben darüber das umfassendste Wissen.

Denn solange eine Krankheit nicht bei den Ursachen angepackt wird, ist ein Stoppen des Autoimmunprozesses unmöglich.

Wenn Sie dieser Therapie gut folgen und auch Ernährung und Lebensführung berücksichtigen, was genauso wichtig ist wie eine gute Therapie, haben Sie die besten Aussichten – trotz Krankheit.

Fazit – Rheumatoide Arthritis Prognose und Verlauf

Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch verlaufende Autoimmunerkrankung der Gelenke. Sie gilt als unheilbar. Betroffene müssen lebenslänglich unter der Krankheit leiden und Medikamente einnehmen.

Die Medikamente sind wichtig, um Schmerzen, Entzündungen im Körper und Symptome zu lindern. Jedoch ist die Ernährung mindestens genauso wichtig.

Wird nichts unternommen, schreitet die Krankheit voran und schränkt die Betroffenen zunehmend in der Lebensführung ein. Wobei auch die Schmerzen stetig zunehmen. In späten Stadien sind die Betroffenen invalide und auf fremde Hilfe angewiesen. Daher sieht die rheumatoide Arthritis Prognose bei schlechter Compliance nicht gut aus.

Damit es nicht so weit kommt, haben Mediziner Therapien und Ernährungsformen speziell für rheumatoide Arthritis entwickelt.

Weitere wichtige Beiträge im Überblick

 

[su_spoiler title=“Quellenverzeichnis“]

Merkblatt 1.2 „Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)“. 7. Auflage, 2011

  • Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)

„Was ist eine Rheumatoide Arthritis?“ http://mb.dgrh.de/rheumatoidearthritis.html

  • Biesalski, H. K., et al., Ernährungsmedizin (2004), Thieme Verlag

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