Zuletzt aktualisiert am 20. April 2023 um 11:15
Kleine Studie mit 90 Teilnehmern
Ein Team internationaler Forscher unter der Leitung der University of Alabama in Birmingham hat jetzt eine kleine Studie veröffentlicht, die sich mit Intervallfasten und seiner Wirkung beim Abnehmen befasst.
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Dafür untersuchten Forscher 90 Erwachsene mit Adipositas, die aus dem Universitätskrankenhaus rekrutiert wurden. Sie unterzogen sich einer 14-wöchigen Diät zur Gewichtsabnahme.
Die Hälfte der Teilnehmer wurde zufällig der Kontrollgruppe zugeteilt und aß zu jeder beliebigen Zeit. Sie folgten einer kalorienreduzierten Diät, die sie in einem Defizit von etwa 500 Kalorien pro Tag halten sollte. Zusätzlich trainierten sie jede Woche 75 bis 150 Minuten lang.
Essen auf Zeit zwischen 7 und 15 Uhr beschränkt
Die andere Hälfte der Teilnehmer trainierte und reduzierte ebenfalls die Kalorien, folgte aber auch einem intermittierenden Fastenplan und beschränkte ihr Essen auf ein achtstündiges Fenster jeden Tag zwischen 7 und 15 Uhr.
Während beide Gruppen Gewicht verloren, verlor die intermittierende Fastengruppe etwa 50 % mehr (etwa fünf Pfund mehr) als die Kontrollgruppe. Die Fastengruppe hatte auch etwas mehr Verbesserungen bei ihrem Blutdruck zu verzeichnen. Es gab jedoch keinen signifikanten Unterschied in der Menge an verlorenem Fett, fanden die Forscher heraus.
Kein Verlust an Muskelmasse festgestellt
Die Ergebnisse deuten nach Ansicht der Wissenschaftler darauf hin, dass intermittierendes Fasten bei der Fettverbrennung nicht effektiver ist als eine traditionelle Ernährung. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass intermittierendes Fasten möglicherweise ein größeres Risiko für den Verlust von Muskelmasse anstelle von Fett birgt, obwohl dies in der neuesten Studie nicht der Fall war.
Die Forscher stellten die Theorie auf, dass Teilnehmer, die fasteten, wahrscheinlich etwas weniger aßen als die Kontrollgruppe, was für den zusätzlichen Gewichtsverlust verantwortlich sei. Der Unterschied zeigte sich ihrer Ansicht nach nicht in den Ernährungsumfragen, möglicherweise weil es für Menschen notorisch schwierig ist, selbst ihre Essgewohnheiten genau zu dokumentieren.
Bessere Stimmung und mehr Energie
Aber intermittierendes Fasten war eindeutig mit besserer Stimmung und Energie verbunden. Das berichteten die Teilnehmer der Studie den Forschern mit hoher Übereinstimmung. 41 % der Mitglieder der Fastengruppe gaben an, dass sie die Diät gerne fortsetzen würden.
Frühere Forschungsergebnisse zum intermittierenden Fasten zur Gewichtsabnahme und zu gesundheitlichen Vorteilen waren gemischt, wobei einige Studien es für wirksamer als andere Diäten zur Gewichtsabnahme hielten und andere keinen signifikanten Unterschied nahelegten.
Weiter unklar: Beste Zeit zum Essen
Aus den Untersuchungen geht nicht hervor, wann die beste Zeit zum Essen ist. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass früh am Tag am besten sein kann. Aber die Möglichkeit, soziale Mahlzeiten wie das Abendessen zu genießen, kann es erleichtern, eine Diät durchzuhalten.
Intermittierendes Fasten hat auch potenzielle Nebenwirkungen wie Muskelschwund und Schlafstörungen und ist möglicherweise für bestimmte Menschen nicht gesund, beispielsweise für Menschen mit einer Vorgeschichte von Ess-Störungen, betonten die Studienautoren.
Quelle:
Jamshed H, Steger FL, Bryan DR, Richman JS, Warriner AH, Hanick CJ, Martin CK, Salvy SJ, Peterson CM. Effectiveness of Early Time-Restricted Eating for Weight Loss, Fat Loss, and Cardiometabolic Health in Adults With Obesity: A Randomized Clinical Trial. JAMA Intern Med. 2022 Aug 8:e223050. doi: 10.1001/jamainternmed.2022.3050. Epub ahead of print. PMID: 35939311; PMCID: PMC9361187. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35939311/)