Zuletzt aktualisiert am 12. Juni 2019 um 16:00
Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Gesundheit! Schlafmangel wirkt sich unter anderem negativ auf das Immunsystem aus und verschlimmert Autoimmunerkrankungen. Jetzt haben amerikanische Forscher der UC Berkeley herausgefunden, dass sich Schlafentzug auch negativ auf das soziale Verhalten auswirkt: unausgeschlafene Menschen vermeiden engen Kontakt zu ihren Mitmenschen und sind einsamer.
Schlechter Schlaf steckt an
Um die sozialen Auswirkungen von schlechtem Schlaf zu messen, führte die Forschungsgruppe verschiedene Experimenten durch. Zunächst testeten die Forscher die sozialen und neuronalen Reaktionen von 18 gesunden, jungen Erwachsenen nach einem normalen Nachtschlaf und nach einer schlaflosen Nacht. Die Teilnehmer sahen sich Videos von Personen mit neutralem Ausdruck an, die auf sie zukamen. Wenn die gezeigten Personen den Teilnehmern gefühlt zu nahe kamen, drückten sie einen Knopf, um das Video zu stoppen. Waren die Teilnehmer schlaflos, hielten sie die Personen auf deutlich größerem Abstand – zwischen 18 und 60 % weiter entfernt, als wenn sie ausgeruht waren.
Während sie die Videos anschauten, wurde auch das Gehirn gescannt. Im schlaflosen Gehirn fanden Forscher eine erhöhte Aktivität in einem neuronalen Schaltkreis, der aktiviert wird, wenn das Gehirn potenzielle, menschliche Bedrohungen wahrnimmt. Im Gegensatz dazu wurde ein weiterer Schaltkreis des Gehirns, der die soziale Interaktion fördert, durch Schlafentzug abgeschaltet.
In einem weiteren Versuch sollten andere ausgeschlafene Menschen die Studienteilnehmer mithilfe von Videos bewerten. Die Teilnehmer, die unausgeschlafen waren, wurden als einsamer und unsympathischer wahrgenommen. Darüber hinaus fühlten sich die wertenden, gut erholte Menschen einsam, wenn sie einen Studienteilnehmer als einsam einschätzten. Der Schlafmangel einer Person führt also zu einer virale Ansteckung mit sozialer Isolation.
“Wir Menschen sind eine soziale Spezies. Dennoch kann Schlafentzug uns zu sozialen Aussätzigen machen“, erklärt Studienautor Matthew Walker, Professor für Psychologie und Neurowissenschaften an der UC Berkeley. Die Ergebnisse zeigen erstmals eine Beziehung zwischen Schlafstörungen und sozialer Isolation und werfen ein neues Licht auf die globale Einsamkeitsepidemie. Es hat sich herausgestellt, dass Einsamkeit das Sterberisiko um mehr als 45 % erhöht – doppelt so hoch wie das Sterberisiko bei Adipositas.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Schon eine Nacht mit ausreichend Schlaf macht Menschen wieder kontaktfreudiger und selbstbewusster. So kann man seine Mitmenschen wieder für sich gewinnen!
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