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Stabilisiert Kombucha trinken die Mastzellen?

Eine tägliche Dosis Kombucha kann Mastzellen stabilisieren. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie von US-amerikanischen Wissenschaftlern. Sie wurde bei der Jahrestagung der American Academy of Allergy, Asthma and Immunology vorgestellt. Demnach kann Kombucha allergische Reaktionen abschwächen, wird aber noch nicht als Antihistaminikum für die Behandlung empfohlen.

Geschrieben von:

Kornelia C. Rebel

Medizinisch überprüft von:

Dr. Iris Belfort

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 20. April 2023 um 0:04

Fermentiertes Getränk verringert allergische Reaktionen

Bei Kombucha handelt es sich um ein fermentiertes Getränk. Es entsteht aus gesüßtem Tee, in dem der Kombuchapilz namens Scoby (Symbiotic Culture Of Bacteria and Yeasts) wächst. Genau genommen ist Kombuchapilz eine falsche Bezeichnung, denn der Scoby ist eher eine Flechte aus Hefen und Bakterien. Sie produzieren bei der Fermentation zahlreiche gesunde Substanzen wie Vitamine und Mineralstoffe.

Die aktuelle Studie erfolgte aufgrund der Berichte von allergischen Patienten, so die Studienautorin Dr. Valerie Le von der Abteilung für Allergien und Immunologie an der Washington University School of Medicine. Sie berichteten über eine Abnahme der allergischen Reaktionen, wenn sie täglich Kombucha tranken.

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Mini-Studie mit 3 Teilnehmern

Die Forscher führten zu Studienbeginn bei 2 Frauen und einem Mann, alle nicht-hispanische Asiaten, einen Haut-Prick-Test durch. Zuvor war zweifelsfrei festgestellt worden, dass die Studienteilnehmer auf Hausstaubmilben Dermatophagoides pteronyssinus (DP) allergisch reagierten. Um die Reaktion auf die Milben zu testen, wurden standardisierte Haut-Prick-Tests (HPT) durchgeführt. Das Ergebnis: Die Größe der Quaddeln verringerte sich um 45 %.

Daraufhin führte Dr. Le mit ihren Kollegen eine kleine Studie durch. 3 Patienten, die gegen Hausstaubmilben sensibilisiert waren, belegten die Patientenberichte. Nachdem sie 2 Wochen lang jeden Tag Kombucha getrunken hatten, verringerte sich die Größe der Quaddeln bei einem Haut-Prick-Test.

Offensichtlich kann Kombucha bei Allergien auch dramatische Erfolge haben. Dr. Le: „Wir hatten einige anekdotische Beweise von verschiedenen Patienten, die mit einer Lebensmittelallergie gegen Alpha-Gal zu uns kamen und uns sagten, dass sie beim Trinken von Kombucha wirklich konsequent waren. Ihre Reaktionen auf Alpha-Gal hörten auf.“

Größe der Quaddeln nach 1 Woche fast halbiert

Die Wissenschaftler führen diese Wirkung auf die entzündungshemmenden und immunmodulatorischen Eigenschaften zurück, für die Kombucha bekannt ist. Allerdings handelt es sich bei dieser kleinen Studie um eine reine Beobachtungsstudie. Sie kann nur einen beschränkten Zusammenhang demonstrieren, keine Kausalität.

Histaminwerte blieben durchweg gleich

Die Teilnehmer unterzogen sich einem HTP nach 1 Woche und nach 2 Wochen, in denen sie jeden Tag 250 ml Kombucha tranken. Als nächstes hörten die Teilnehmer für 2 Wochen auf, Kombucha zu trinken. In jeder Woche nach dieser Auswaschphase wurden zusätzliche HPTs durchgeführt. Die Forscher maßen die Quaddelgröße zu jedem Zeitpunkt an den beiden längsten senkrechten Achsen und gaben sie als mittleren Durchmesser an. Die Patienten zeichneten auch ihre Rhinitis-Symptome auf.

Die Messungen für Histamin- (Mittelwert 7,8 mm; Bereich 6,5-9,5) und Kochsalzlösungs- (Mittelwert 0,8 mm; Bereich 0-1,5) Kontrollen blieben während des 4-wöchigen Studienzeitraums allerdings relativ konstant.

Die DP-Quaddelgröße verringerte sich jedoch von einem mittleren Durchmesser von 9 mm (Bereich 4,5 mm bis 17,5 mm) auf 5 mm (Bereich 2 mm bis 10 mm) oder um 45 % bei allen drei Patienten in der ersten Woche. Von Woche 1 bis Woche 2 änderte sich die Quaddelgröße jedoch nicht (Mittelwert 5 mm–5,5 mm).

Langfristige Wirkung nach Kombucha-Stopp

Während der ersten Washout-Woche verringerte sich die DP-Quaddelgröße von durchschnittlich 5,5 mm auf 4,5 mm, stieg dann aber nach der nächsten Woche um 13 % auf durchschnittlich 6 mm an. Keine der DP-Quaddelgrößen kehrte bei irgendeinem der Teilnehmer zum Ausgangswert zurück. Alle 3 Patienten haben Kombucha auch gut vertragen.

„Interessanterweise änderten sich die Rhinitis-Symptome von niemandem, ob mit oder ohne Kombucha“, sagte Dr. Le. „Aber trotz einer Abnahme der Hautreaktivität bemerkten alle Patienten, dass ihr Hautjucken während der Einnahme von Kombucha im Allgemeinen ein wenig zunahm.“

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Forscher vermuten Wirkung auf Mastzellen

Das Fehlen jeglicher Veränderung bei den Histaminmessungen deutete darauf hin, dass Kombucha nicht als Antihistamin wirkt, sagten die Forscher, aber die Abnahme der Reaktivität auf die DP-Milben-SPTs impliziert, dass Kombucha helfen kann, Mastzellen zu stabilisieren. Mastzellen sind Bestandteil der körpereigenen Immunabwehr. Sie haben Botenstoffe wie Histamin und Heparin gespeichert, die bei einem Gefahrenreiz ausgeschüttet werden. Bei Allergien liefert das Allegen den Reiz, der zur Freisetzung von Histamin führt.

Die Mechanismen hinter diesem Effekt seien noch unbekannt, sagte Dr. Le. Sie fügte hinzu, dass die Wirkungen von fermentierte Lebensmitteln bei vielen verschiedenen Krankheiten zur Zeit untersucht werden, darunter Asthma und allergische Rhinitis.

Veränderung im Mikrobiom oder bei T-Zellen?

„Speziell in unserem Bereich, wenn man sich die Auswirkungen auf Asthma und allergische Rhinitis im Allgemeinen ansieht, scheint es gute Auswirkungen zu haben“, sagte sie. „Ob das eine Veränderung im Mikrobiom ist oder ob das eine Veränderung der Th1- vs. Th2-Reaktionen auf Allergene ist, wissen wir nicht.“ Th1 und Th2 sind T-Helferzellen, die eine Immunantwort einleiten. Bei Allergikern ist das Gleichgewicht dieser beiden Zelltypen verschoben. Bei ihnen sind mehr Th2-Zellen aktiv, die durch die Freisetzung von Zytokinen die Herstellung von IgE-Antikörpern aktivieren.

Die beobachteten Effekte müssten in einer größeren Studie mit anderen Allergenen verifiziert werden, fuhr Dr. Le fort. Aktuell führt das Team eine größere Studie mit Patienten mit Alpha-Gal-Nahrungsmittelallergie und Patienten mit Hausstaubmilbenallergie durch. Dabei werden auch die Mirobiota im Darm und die orale Immunphänotypisierung untersucht.

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Mit dem Code: vivavitalstoff

Quelle:

Le V, et al. Abstract 264. Presented at: AAAAI Annual Meeting; Feb. 24-27, 2023; San Antonio. (https://www.healio.com/news/allergy-asthma/20230227/daily-kombucha-intake-may-stabilize-mast-cells)

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