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Stillen spielt wichtigste Rolle bei der Entwicklung der Darmflora

Geschrieben von:

Julia Bonengel

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 12. Juni 2019 um 16:00

Babys kommen mit nur wenigen Bakterien im Darm zur Welt. Im Laufe der ersten Lebensjahre siedelt sich nach und nach dann die weitere Darmflora an. Wie diese Entwicklung verläuft, hat jetzt ein Forschungsteam vom Baylor College of Medicine in Houston untersucht. Es zeigte sich, vor allem Stillen hat einen positiven Effekt auf die Darmflora. Denn Muttermilch versorgt Babys mit guten Darmbakterien.

Stabile Darmflora entwickelt sich in den ersten zweieinhalb Lebensjahren

Für ihre Studie analysierten die Forscher mehr als 12.000 Stuhlproben von etwa 900 Kindern aus der USA, Finnland, Schweden und Deutschland. Die Kinder waren alle im Alter von drei Monaten bis vier Jahren. Die Forscher erkannten, dass die Darmbesiedlung in drei Phasen verläuft: die Entwicklungsphase von Monat 3 bis 14, die Übergangsphase von Monat 15 bis 30 und die stabile Phase ab Monat 31. Vier Bedingungen förderten besonders die Vielfalt der Darmflora: eine natürliche, vaginale Geburt, die  Stilldauer, die geographische Region und das Zusammenleben mit Geschwistern und Haustieren mit Fell. 

Den stärksten Einfluss hatte aber, ob das Kind gestillt wurde oder nicht. Muttermilch versorgt das Kind mit guten Darmbakterien, den sogenannten Bifidobakterien. Je länger die Mutter das Kind stillte, desto früher erreichte die kindliche Darmflora die stabile Phase. Außerdem zeigten die Auswertungen, dass es zu einer drastischen Veränderung der Bakterien kommt, wenn Kinder abgestillt werden. Schon nach kurzer Zeit gleicht die kindliche Darmflora dann der von Erwachsenen. Die Veränderung geht vermutlich aber auch auf die neuen Nahrungsmittel zurück. 

Das typische Mirkroorganismenprofil der Kinder unterschied sich von Land zu Land. Die Vielfalt der Bakteriengemeinschaft entwickelte sich jedoch unabhängig vom Ort und in vergleichbarer Weise. 

Die neuen Erkenntnisse könnten helfen, Unterschiede in der Darmflora zu identifizieren, die eventuell mit Krankheiten in Verbindung stehen. Außerdem könnten sie Grundlage für zukünftige Studien sein, die sich mit der Frage beschäftigen, ob sich der Einsatz von Probiotika positiv auf den Darm auswirkt, wenn Stillen nicht möglich ist. 

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