Zuletzt aktualisiert am 25. November 2022 um 15:03
Eine mögliche Ursache für die rasante Zunahme von Autoimmunerkrankungen ist die, dass der menschliche Körper immer mehr mit unnatürlichen Zusatzstoffen und Toxinen belastet wird. Diese Stoffe irritieren die körpereigene Entgiftungsmaschinerie (Haut, Niere, Lunge, Leber, Darm) und das Immunsystem. Zudem können bestimmte Stoffe wie Schwermetalle die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigen.
Hier finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Toxine und Zusatzstoffe in unserer Umwelt und in Lebensmitteln, die mit chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden:
Die Giftstofftabelle
Diese Tabelle ist unterteilt in den jeweiligen Giftstoff, in welchen Produkten er in Ihrem Alltag zu finden ist und welche Funktion er dort übernimmt:
Giftstoff | Vorkommen | Funktion |
Acrylamid | Chips, Pommes Frites, Spekulatius, Kaffee, Grillfleisch | Bildung in Frittierfett bei über 175°C, Röstung eiweiß- und kohlenhydrathaltiger Lebensmittel |
Aluminium; Aluminiumhaltige Zusatzstoffe: E-173, E-720, E-221, E-222, E-723 | Konservendosen,
Küchenutensilien, Deodorants, Lebensmittelzusatzstoffe in: Laugengebäck, Tee (nicht Bio), Kakao/Schokolade, Fertiggebäck, Aluminiumfolie |
Fällt teilweise beim Kochen an (aluminiumhaltige Küchenutensilien), Aufbewahrung von Lebensmitteln,
als Überzug von Zuckerwaren/ Dekoration von Kuchen/ Gebäck, zum Färben von Arzneimitteln und Kosmetika |
Antibiotika (in Lebensmitteln) | Fleisch und Eier aus Massentierhaltung, Fisch und Meeresfrüchte aus Aquakultur, Milchprodukte | Fördert/beschleunigt Wachstum der Masttiere, verhindert Infektionen |
Arsen | Algen, Fisch (Matjes), Meeresfrüchte (Muscheln), Reis, (Vollkorn- und Parboiled-Reis), Arzneimittel | Chemischer Zusatzstoff, Einsatz beim Lebensmittel-Anbau als Schädlingsbekämpfungsmittel, Fungizid |
Aspartam | In Diätprodukten, Süßigkeiten, Wurst-/ Fleischwaren, Molkereiprodukte | Süßungsmittel, Geschmacksträger, Haltbarkeit, billiger Füllstoff, Marketing-Zweck (Diätprodukte- „Null Kalorien“) |
Azofarbstoffe | Süßwaren, die farbig leuchten (besonders knallrot/ gelb) | Färbung von Lebensmitteln |
Benzol/Benzoesäure | Erfrischungsgetränke, Plastik, Kosmetik | Konservierungsmittel, Futterzusatz, Fungizid, Weichmacher |
BHT (Butylhydroxytoluol)
(E 321) |
Farben, Wachse, Kosmetika, Arzneimittel, Verpackungsmaterialien | Antioxidationsmittel, Stabilisator, verhindert Bildung gefährlicher Etherperoxide |
Bisphenol A (BPA) | Plastikverpackungen von Lebensmitteln, Plastik-Wasserkocher, Plastikgefäße, Konservendosen | Ungewolltes Nebenprodukt aus Produktionsprozess |
Blausäure (Cyanwasserstoff) | Maniok, Bittermandeln, Steinobstkerne (Aprikosen, Pfirsiche) | Natürliches Vorkommen |
Blei | Wildwachsende Lebensmittel, Raubfische | Gelangt durch Autoabgase in Boden/ Pflanzen, akkumuliert in der marinen Nahrungskette |
Cadmium | Luft, Raubfische | Gelangt durch Industrieabgase, Müllverbrennungsanlagen und Umwelt ins Meer |
Dioxin | Eier aus Massentierhaltung | Schimmel-Rückstände in Tierfutter |
Ethanol (Alkohol) | Alkoholhaltige Getränke | Konservierung, Geschmack, Rauschzustand |
Fluorid | Trinkwasser in manchen Regionen, Schwarztee, Zahnpasta, Kautabak, Medikamente | Antibakteriell |
Fipronil | vor allem in Eiern aus Massentierhaltung enthalten | Pestizid/Insektizit |
Glutamat
(E-621) |
Fertignahrung und Snacks, chinesisches Essen (Fertigsaucen) | Geschmacksverstärker |
Histamin | Rotwein, gereifter Käse, Konserven, gereifte Tomaten, Balsamico-Essig, scharfe Gewürze | Natürliches Abbauprodukt der Aminosäure Histidin bei mikrobiellem Abbau |
Nitrit | Pökelsalz, verarbeitete Fleisch- und Wurstprodukte | Konservierungsmittel |
PBDE (Polybromierte Diphenylether) | Flammschutzmittel in Matratzen, Plastik und Kunststoffen, Polyurethan-Schaum | Flammschutzmittel |
Phthalate (Diethylphthalat, „Duftstoff“) | Reinigungsmittel, Wäschepflegeprodukte, waschbare Artikel, Feuchtigkeitscremes, Seife, Kosmetika, Farbstoffe, Parfum | Weichmacher |
Phosphate | Schmelzkäse, Fleisch und Wurstwaren (auch Dönerfleisch) | Konservierungsmittel, Säuerungsmittel und Säureregulator, Trennmittel, Emulgator |
Polychlorierte Biphenyle (BCB) | Wassersysteme, Schwimmbecken, Plastik, Reinigungsmittel | Desinfektion, Pestizid |
Quecksilber | Steinkohle, Permafrostböden, alte Thermometer, Raubfische, Kompaktleuchtstofflampen, Amalgam-Plompen | Begleitstoff in Kohle und Mineralerzen, Anreicherung im Meer und in Böden |
Saccharin | Diätprodukte, Süßigkeiten | Billiger Füllstoff, Geschmacksverstärker / Süßungsmittel |
Schimmelgifte (z.B. Aflatoxine) | Schimmel auf Lebensmitteln: Käse, Brot, Obst, Gemüse, Getreide, Pistazien, Erdnüssen, Kaffee | Natürliche Entstehung bei unsachgemäßer Lagerung der Lebensmittel |
Solanin | Grüne Tomaten/ Kartoffeln, auch an Kartoffeltrieben, | Natürliche Entstehung bei unreifer Ernte oder bildet sich bei falscher Lagerung (Kartoffeln) |
Sucralose | Diätprodukte, Light-Produkte | Süßungsmittel |
Toluol | Nagellackentferner | Lösungsmittel |
Transfettsäuren | Mikrowellenpopcorn, Backwaren, Blätterteig, Schmalzgebäck, Pommes Frites, Kartoffelchips, Kekse, Margerine, Frittierfett; auf Inhaltsangaben als „gehärtete Fette“, „hydrogenierte Pflanzenöle“ | Fällt als Nebenprodukt bei industrieller Fetthärtung/ Erhitzung von Pflanzenölen (über 130°C) an |
Triclosan | Seifen, Deodorants, Haarsprays, Zahnpasta, Kosmetika | Desinfektion, Konservierungsstoff |
Xenoöstrogene | Plastikflaschen, Plastikverpackungen | Günstiges Füllmaterial, chemische Nebenprodukte |
Zucker/Rohrzucker/
Haushaltszucker/ |
Zugesetzt als Konservierungsmittel und Süßungsmittel in: Kompott, Süßspeisen und Gebäck, Joghurt, Wurst, Brot, süße und salzige Aufstriche, Müsli und Müsliriegel, Frühstücksflocken etc | Haltbarkeit, Konservierung, Geschmacksträger/ Süßungsmittel, Textur/ Füllstoff (z.B. in Marmelade/ Sirup) |
Zuckerkulör (Ammoniumsulfit) | Fertigessen und Snacks, Fertigsaucen, Dips und Aufstriche | Haltbarkeit, Konservierung, Geschmacksverstärker |
Giftstoffe und Zusatzstoffe meiden – aber wie?
Alle dieser Stoffe zu meiden ist natürlich nicht möglich. Aber wie Sie sicher an den Vorkommen bemerkt haben, machen Plastikprodukte, Fertignahrung und Kosmetika 90 % der Vorkommen dieser Stoffe aus. Wenn Sie diese Quellen meiden, meiden Sie auch die Giftstoffe und Zusatzstoffe.
Ab dem Moment, in dem keine neuen Zusatzstoffe in den Körper gelangen und sich ablagern, bekommt Ihr Körper die Gelegenheit, bestehende Ablagerungen abzubauen und auszuscheiden.
Dadurch werden negative Begleiterscheinungen erfahrungsgemäß besser und Stoffwechsel und Immunsystem regenerieren sich von den entstandenen Schäden. Um dies zu ermöglichen und die wichtigsten Giftstoffe im Alltag zu meiden, sind folgende drei Schritte empfehlenswert.
Natürliche Ernährung
Bestehend aus unverarbeiteten und natürlichen Lebensmitteln, wie beispielsweise die Paleo Ernährung oder das Paleo Autoimmunprotokoll. Die Vermeidung von tierischen Produkten aus Massentierhaltung, Fisch aus Aquakultur, sowie Raubfische (Thunfisch, Schwertfisch, Königsmakrele) ist dazu eine sinnvolle Ergänzung.
Vermeidung von unnatürlichen Kosmetikprodukten
Greifen Sie auf hochwertige Naturkosmetik und Hausmittel zurück und pflegen Sie Ihren Körper mit natürlichen Substanzen.
Vermeidung von Plastikprodukten
Vermeiden Sie es, Nahrungsmittel in Plastik abzupacken oder in Plastik abgepackte Nahrungsmittel zu kaufen. Wenn doch, waschen Sie die Nahrungsmittel ausgiebig. Vermeiden Sie es, aus Plastikflaschen zu trinken. Gefiltertes Leitungswasser und Wasser aus Glasflaschen ist die empfehlenswertere Alternative.
Unterstützung des Körpers bei der Entgiftung
Zur Umsetzung einer Entgiftungskur, um möglichst viele dieser Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden, empfiehlt sich unser Protokoll zur Darm- und Leberreinigung, welches Sie hier finden: Leber reinigen. Das Protokoll regeneriert Darm und Leber und ermöglicht Ihnen so einen Neustart. Besonders empfehlenswert ist eine anschließende Ernährungsumstellung hin zu einer nährstoffreichen, naturbelassenen Ernährung.
Mit dem Verzehr von Bitterstoffen aus grünem Gemüse, Kurkuma, Ingwer, Artischocken, Äpfeln und Beeren unterstützen Sie Ihre Leber zusätzlich beim Abbau und der Ausscheidung von Giftstoffen.
N-Acetyl-Cystein, Chlorophyll (grünes Gemüse) und Omega-3-Fettsäuren sind darüberhinaus natürliche Chelatbildner und unterstützen die Ausscheidung von Schwermetallen.
Andere interessante Beiträge:
- Abedi-Valugerdi, M. (2009): Mercury and silver induce B cell activation and anti-nucleolar autoantibody production in outbred mouse stocks: are environmental factors more important than the susceptibility genes in connection with autoimmunity? In: Clinical and experimental immunology 155 (1), S. 117–124. DOI: 10.1111/j.1365-2249.2008.03801.x.
- Bigazzi, P. E. (1994): Autoimmunity and heavy metals. In: Lupus 3 (6), S. 449–453. DOI: 10.1177/096120339400300604.
- Chen, Sujuan; Ren, Qian; Zhang, Jinfei; Ye, Yangjing; Zhang, Zhen; Xu, Yijiao et al. (2014): N-acetyl-L-cysteine protects against cadmium-induced neuronal apoptosis by inhibiting ROS-dependent activation of Akt/mTOR pathway in mouse brain. In: Neuropathology and applied neurobiology 40 (6), S. 759–777. DOI: 10.1111/nan.12103.
- Eschler, Deirdre Cocks; Hasham, Alia; Tomer, Yaron (2011): Cutting edge: the etiology of autoimmune thyroid diseases. In: Clinical reviews in allergy & immunology 41 (2), S. 190–197. DOI: 10.1007/s12016-010-8245-8.
- Guo, Min-Yin; Wang, Hua; Chen, Yuan-Hua; Xia, Mi-Zhen; Zhang, Cheng; Xu, De-Xiang (2018): N-acetylcysteine alleviates cadmium-induced placental endoplasmic reticulum stress and fetal growth restriction in mice. In: PloS one 13 (1), e0191667. DOI: 10.1371/journal.pone.0191667.
- Hansson, M.; Abedi-Valugerdi, M. (2003): Xenobiotic metal-induced autoimmunity: mercury and silver differentially induce antinucleolar autoantibody production in susceptible H-2s, H-2q and H-2f mice. In: Clinical and experimental immunology 131 (3), S. 405–414.
- Jalilehvand, Farideh; Parmar, Karnjit; Zielke, Stephen (2013): Mercury(II) complex formation with N-acetylcysteine. In: Metallomics : integrated biometal science 5 (10), S. 1368–1376. DOI: 10.1039/c3mt00173c.
- Jiang, Yaqiu; Guo, Xiujuan; Sun, Qiuyan; Shan, Zhongyan; Teng, Weiping (2016): Effects of Excess Fluoride and Iodide on Thyroid Function and Morphology. In: Biological trace element research 170 (2), S. 382–389. DOI: 10.1007/s12011-015-0479-0.
- Rowley, Benjamin; Monestier, Marc (2005): Mechanisms of heavy metal-induced autoimmunity. In: Molecular immunology 42 (7), S. 833–838. DOI: 10.1016/j.molimm.2004.07.050.
- Wang, Gangduo; Wang, Jianling; Ma, Huaxian; Ansari, G. A. S.; Khan, M. Firoze (2013): N-Acetylcysteine protects against trichloroethene-mediated autoimmunity by attenuating oxidative stress. In: Toxicology and applied pharmacology 273 (1), S. 189–195. DOI: 10.1016/j.taap.2013.08.020.